„New York brauchst du keinem erklären. Das kennt jeder. Aber sobald dein urbaner Bezugspunkt Bautzen ist, hast du die Kontrolle über dein Leben verloren.“ (Seite 6)
Julius Fischer hasst Menschen. Seine Frau hat ihn für seinen Kumpel verlassen, nun frotzelt Fischer über die beiden und über sein verkorkstes Leben.
Nach dem Tod seines Uropas, den „Zinnbauer-Opa“, verschlägt es Fischer zu allem Übel nun auch noch ins sächsische Hinterland. Und so frotzelt er auch noch über seine Familie, über Busfahren in der sächsischen Provinz und über die im „Tal der Ahnungslosen“ Lebenden.
Bei der Testamentseröffnung erfährt Fischer, dass der Uropa ihm den Gasthof Deutsches Haus vererbt hat, und da Fischer gerade nichts Besseres zu tun hat, entschließt er sich zu bleiben, den Gasthof zu entrümpeln, zu renovieren und wieder zu öffnen.
Ich fand den ersten Teil von Ich hasse Menschen sehr witzig, und deshalb wollte ich (natürlich!) den zweiten Band lesen.
Der zweite Band ist genauso bitterböse wie der erste, und das Setting in Sachsen fand ich ansprechend und lustig, vielleicht weil ich selbst aus Sachsen stamme, obgleich aus einer ganz anderen Ecke. Trotzdem musste ich mich erst einmal einlesen, Fischers Stil empfand ich anfangs als etwas anstrengend, später als sehr witzig.
Ich hatte beim Lesen irgendwann richtig viel Spaß, und dabei macht das Buch (fast) Lust, auch mal durchs hinterste Sachsen zu fahren.
Julius Fischer: Ich hasse Menschen 2. Eine Art Liebesgeschichte. Voland & Quist, 2021, 272 Seiten; 15 Euro.