„Ein Sklave zu sein oder sich als ein solcher zu fühlen, hieß abgrundtief verzweifelt zu sein, denn kein Zustand konnte schlimmer sein als die Existenz als Sklave.“ (Seite 7)
Andreas Eckert – Professor für die Geschichte Afrikas an der Humboldt-Universität zu Berlin – berichtet in seinem Buch von Sklavengesellschaften versus Gesellschaften mit Sklaven, der Verbreitung von Sklaverei in verschiedenen Epochen, der Definition des Begriffs der Sklaverei, Sklaverei in Griechenland, in Rom sowie im Mittelalter, Handel mit Menschen aus Afrika, Sklaverei auf Plantagen in Nord- und Lateinamerika, Abschaffung der Sklaverei und moderner Sklaverei.
Ich habe früher oft Bücher aus der Beck‘schen Reihe gelesen, weil diese Bücher auf sehr kompakte Weise sehr viel Wissen vermitteln. So ist das auch bei Geschichte der Sklaverei.
Eckert gelingt es, eine ganze Bandbreite an Themen auf etwas mehr als 100 Seiten vorzustellen und dabei vielfältige Einblicke in verschiedene Facetten von Sklaverei zu ermöglichen.
Trotz des komprimierten Inhalt ist Geschichte der Sklaverei erstaunlich gut und flüssig lesbar, man kann dem Autor problemlos folgen und erhält sehr viele Informationen zum Thema. Bisweilen ist der Inhalt recht sachlich und fast etwas trocken, aber der Großteil des Buches ist nicht nur lehrreich, sondern auch sehr verständlich und unterhaltsam.
„Und trotz der Tatsache, dass der rechtliche Besitz an Menschen im Laufe des 20. Jahrhunderts weltweit verboten wurde, existiert Sklaverei weiterhin in vielfältigen Formen in allen Weltregionen. Dass Menschen über andere und gegen deren Willen verfügen, ist immer noch allgegenwärtig.“ (Seite 14)
Andreas Eckert: Geschichte der Sklaverei. Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert. C.H. Beck, 2021, 128 Seiten; 9,95 Euro.
Dieser Post gehört zum Kolonialismus-Monatsthema im Juni 2021.