„In diesem Buch soll der therapeutische Umgang mit Angst aus einem explizit ressourcen- und resilienzorientierten Blickwinkel beschrieben werden.“ (Seite 9)
Nach Informationen über die Funktion von Angst, die Angst-/Stress-Reaktion und ihre Folgen, epigenetische und genetische Einflussfaktoren sowie traumatherapeutische Aspekte im Umgang mit Angst befassen sich Margarete Isermann und Christa Diegelmann mit dem Umgang mit Angst in der psychotherapeutischen Praxis, z.B. leitlinienorientierte Empfehlungen für die Behandlung von Angststörungen, transdiagnostische Ansätze, Resilienz, ressourcenorientierte Interventionen, traumatherapeutische Ansätze, Angst bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und resilienzorientierte Refelexion der psychotherapeutischen Tätigkeit.
Ich kenne bereits den Band über Wut aus der Reihe Emotionsarbeit in der Psychotherapie und bin begeistert von dieser neuen Reihe, die verschiedenen Emotionen eine Bühne bietet.
Die Autorinnen haben hier viel Wissenswertes über Angst und die Behandlung von Angst zusammengetragen, und trotz der Knappheit der Ausführungen liest sich das Buch durchweg flüssig, ist sehr gut verständlich und zudem sehr übersichtlich.
Die Inhalte wurden gut zusammengefasst und exzellent aufgearbeitet. Für mich waren viele Aspekte ein gelungene Wiederholung mir bereits bekannter Inhalte, aber ich habe auch sehr viel Neues gelernt.
Im Buch finden sich viele spannende Interventionen, die sich auch unabhängig von Angstsymptomen einsetzen lassen, z.B. Techniken zur Stärkung von Ressourcen.
Richtig toll hätte ich Ausführungen zu psychotischen Ängsten und Besonderheiten in diesem Zusammenhang gefunden, aber dies ist zugegebenermaßen ein recht exotischer Wunsch.
Margarete Isermann und Christa Diegelmann: Angst. Emotionsarbeit in der Psychotherapie. Beltz Verlag, 2022, 123 Seiten; 35 Seiten.