
„Ängsten muss man sich stellen. Weicht man auch nur einen Zentimeter vor Ängsten zurück, nehmen sie sich einen Meter, haben sie den, nehmen sie sich zehn…“ (Track 3)
Georges Dupin stellt sich seinen Ängsten und führt eine Exposition auf dem Meer durch. Doch bevor es richtig losgeht, wird er zu einem Fall gerufen: Die Inhaberin einer alteingesessenen Confiserie in Concarneau wurde tot in einem Bottich voller flüssiger Schokolade gefunden.
Der Fall führt Dupin nicht nur in die Welt der Schokolade, sondern auch ins Baskenland, wo er auf jede Menge dunkler Machenschaften der Schokoladenindustrie und speziell der Confiserie „Zerna“ stößt.
Die Kriminalromane um Dupin gehören jedes Jahr zu meiner Leseroutine. Und Jean-Luc Bannalec gelingt es jedes Jahr, einerseits einen großen Wiedererkennungswert zu haben, andererseits immer etwas Neues zu erzählen. Dieses Mal nimmt uns der Autor nicht nur mit in die Bretagne, sondern auch ins Baskenland. Dreh- und Angelpunkt des Romans ist die Schokoladenindustrie – wieder ein ganz neues Thema, dem sich Bannalec in seiner Reihe widmet.
Der 14. Fall um Dupin ist besonders stimmungsvoll, und ich fand die Einblicke in die Welt der Confiserie sehr spannend und lehrreich, den Fokus von Bretonische Versuchungen sehr gelungen.
Der Roman ist spritzig und atmosphärisch, und auch die Lesung von Christian Berkel ist rundum stimmig, hat mich mitgenommen in die Bretagne, hat mich vom Meer und von Schokolade träumen lassen und mir Lust auf eine Reise gemacht.
Jean-Luc Bannalec: Bretonische Versuchungen. Kommissar Dupins vierzehnter Fall. Gekürzte Lesung von Christian Berkel. Argon, 2025; 20 Euro.