„Die beliebte Insel im Nordwesten Europas, auf der kein Ort mehr als hundert Kilometer vom Meer entfernt liegt, ist womöglich der Flecken Erde, der die meisten Klischees beheimatet.“ (Klappentext)
Ralf Sotscheck ist seit mehr als vier Jahrzehnten mit einer Irin verheiratet, ist Korrespondent der taz für Irland und Großbritannien und lebt seit 1985 in Dublin.
In seiner Gebrauchsanweisung für Irland erzählt er von Provinzen und Grafschaften, Dublin und Grüntönen, Gälisch und Englisch, Wiesen und Wäldern, Belfast und Giant’s Causeway, Traveller und Sesshaftigkeit, Linksverkehr und Verkehrstoten, Schafen und Stieren, Banshees und Leprechauns, Katholizismus und Missbrauch, Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch, Politik und Rechtsextremismus, Kartoffeln und Käse, Chips und Blutwurst, Guinness und Whiskey, Harfe und Dudelsack, Eigenheim und Miete, Samuel Beckett und James Joyce, Hunderennen und Hundekämpfen, Natur und Umweltverschmutzung, Torfstecherei und Wasserstoff, Nieselregen und Klimawandel.
Ich habe Irland noch nie bereist, und das Land steht nicht auf meiner Reise-To-do-Liste, aber ich wollte gerne mehr über Irland erfahren.
Sotscheck ist informativ, vermittelt sehr viele Informationen und widmet sich vielen verschiedenen Themen. Dies und der humorvolle Erzählstil haben mir gut gefallen. Teilweise hat er mich dadurch neugierig auf Irland gemacht. Andere Aspekte haben mich eher abgestoßen, was ich jedoch generell gut finde, weil Sotscheck so ein komplexes Bild Irlands zeichnet, nichts beschönigt, positive und negative Seiten des Landes zeigt.
Oft fand ich das Buch nicht sehr stimmungsvoll geschrieben, ich habe Irland beim Lesen nicht gespürt, habe kein richtiges Gefühl für Land und Leute bekommen.
Auch nach der Lektüre steht Irland nicht auf meiner Reise-To-do-Liste, aber ich habe spannende Dinge über Irland erfahren und mir bisher unbekannte Facetten kennengelernt.
Ralf Sotscheck: Gebrauchsanweisung für Irland. Piper Verlag, 2024, 240 Seiten; 16 Euro.