„Soweit ich mich erinnern kann, waren dies die einzigen WACHEN MOMENTE meiner Kindheit, in denen ich das Gefühl hatte, das Leben sei heilig und lebenswert.“ (Seite 44)
Craig und sein jüngerer Bruder Phil teilen sich in ihrer Kindheit das Bett (und die Decke), streiten viel. Craig findet, er ist ein ‚lausiger großer Bruder‘, er macht Phil Angst, ärgert und provoziert ihn.
Craig erlebt in der Schule selbst Gängeleien, Ausgrenzung und Entwürdigung, ist ein Einzelgänger, flieht immer wieder in seine Fantasie, zeichnet.
Eines Tages lernt Craig Raina kennen, verbringt schließlich ein paar Tage bei ihr, verliebt sich in dieses besondere Mädchen.
Dieses Buch stand schon einige Jahre ungelesen in meinem Regal, und nun war plötzlich seine Zeit gekommen, und ich habe Blankets endlich gelesen.
Die Graphic Novel wurde großartig gezeichnet, ist ausdrucksstark, erzählt eindringlich von Craig, seinem Außenseitertum, seiner Liebe zu Raina.
Immer wieder wird der Roman von Schilderungen aus Craigs Kindheit unterbrochen, und wir erfahren mehr über die Rivalität zwischen den beiden Brüdern (aber auch über deren Zusammenhalt).
Was mir vor der Lektüre nicht klar war, war der recht starke Fokus auf Religion. Dies war nicht wirklich mein Ding, und die vielen Seiten mit Bibelzitaten habe ich sehr mutig überblättert, da ich nicht das Gefühl hatte, das ist sonderlich wichtig für die eigentliche Geschichte.
Alles in allem ist Blankets aber eine anrührende, schöne, bewegende Geschichte, die grafisch perfekt umgesetzt wurde.
Craig Thompson: Blankets. Ein illustrierter Roman. Aus dem Amerikanischen von Claudia Fliege. Gelettert von Hartmut Klotzbücher. Carlsen, 2009, 592 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).