„Unsere ganze Geschichte ist bloß Geschichte des wachenden Menschen; an die Geschichte des schlafenden hat noch niemand gedacht.“ (Seite 7, Zitat von Georg Christoph Lichtenberg)
Bernd Brunner hat viel Wissenswertes über die Nacht zusammengetragen, und beim Lesen habe ich mich gewundert (und gefreut), wie viele Facetten er hier anspricht und wie wundervoll seine Auswahl ist.
Er schreibt u.a. über Universum und Dunkelheit, Stille und Wüste, Schlafwagenreise und Grandhotels, Schlafdauer und Schlaflosigkeit, Kreativität und Einsamkeit, Somnambulismus und Pavor nocturnus, Träume und 1001 Nacht, Grottensalamander und Champignons, Fledermäuse und Eulen, Nachtschattengewächse und Straßenlaternen, Nachtwandern und Nachtbaden, Astronomie und Fotografie, Teufel und Hexen, Vampire und Irrlichter, Malerei und Film, Mittsommernacht und Polarlichter, Leuchttürme und Lichtverschmutzung.
Das Buch wirklich wunderschön aufgemacht: Der Einband und der Vorsatz funkeln und glitzern, ohne dass dies kitschig wirkt. Man fühlt sich, wenn ein wenig Licht darauf fällt, wirklich wie unterm Sternenhimmel. Schon allein deshalb lohnt sich meiner Meinung nach der Erwerb des Buches, aber auch inhaltlich hat Das Buch der Nacht viel zu bieten, und ich empfand die Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite als magisch, faszinierend und stimmungsvoll.
Brunner webt in seine Ausführungen immer wieder Zitate aus Literatur, Philosophie und Wissenschaft ein, setzt sich intensiv mit den jeweiligen Themen auseinander und vermittelt die passende Atmosphäre. Mir hat die Lektüre viel Freude gemacht, mir viel Wissen vermittelt und mich vor allem in nächtliche, fast märchenhafte Stimmung versetzt.
Ein einfach rundum wundervolles und wunderschönes Buch und in meinen Augen ein perfektes Geschenk an sich selbst oder an andere.
Bernd Brunner: Das Buch der Nacht. Galiani Berlin, 2021, 192 Seiten; 28 Euro.