Das Schweinesystem von Matthias Wolfschmidt

„Obwohl Tiere in so vielen Lebensmitteln vorkommen, bleiben ihre Lebensbedingungen in der Konsumwelt nahezu unsichtbar.“

Matthias Wolfschmidt möchte mit seinem Buch Das Schweinesystem zeigen, wie das System der Tierqualökonomie funktioniert, wobei er sich auf Rinder, Schweine und Hühner konzentriert und dem Leser detailliert darlegt, wie diese Tiere gehalten und geschlachtet werden, was dies für die Tiere, aber auch für uns Menschen bedeutet, und wie man es besser machen könnte und sollte.

Ich bin keine Veganerin, aber Laktovegetarierin mit starker Tendenz zum Veganismus. Wer vor der Lektüre des Buches Angst hat, dass der Autor den Leser belehren möchte und Fleischesser generell an den Pranger stellt, der sollte wissen, dass der Autor selbst kein Veganer ist, dass seine Erklärungen und Darstellungen sehr sachlich sind, dass er lediglich informiert und aufklärt, nicht missioniert.

Das Buch ist natürlich keine schöne, unterhaltsame Lektüre, sondern berührt und schockiert (selbst dann, wenn man sich – wie ich – schon viel mit dem Thema Massentierhaltung auseinander gesetzt hat). Es ist aber ein wichtiges Buch, und deshalb wünsche ich ihm viele Leser.

Schön fand ich auch, dass der Autor sehr deutlich macht, dass auch Bioprodukte keine Tiergesundheit garantieren und dass auch hier Tiere leiden und dass sie es teilweise nur minimal besser haben als Tiere in konventionellen Betrieben.

Das Schweinesystem ist ein wichtiges und großartiges Buch! Ich werde aufgrund der Lektüre meinen (ohnehin geringen) Milchproduktkonsum weiter reduzieren.

Matthias Wolfschmidt: Das Schweinesystem. S. Fischer, 2016, 240 Seiten; 18 Euro.

Dieser Post gehört zum Tiere-Thema im Mai 2017.

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