„Die Zwangsstörung ist eine schwere psychische Störung. Betroffene geben häufig an, dass sie sich gezwungen fühlen, bestimmte Verhaltensweisen […] auszuführen. In der Regel dienen die Verhaltensweisen dazu, befürchtete schlimmere Konsequenzen […] oder aufdringliche und wiederkehrende Gedanken […] abzuwenden.“ (Seite 1)
Tanja Endrass und Andrea S. Hartmann fassen in ihrem „Fortschritte der Psychotherapie“-Band initial die wichtigsten Basics zum Thema Zwangsstörungen zusammen: Symptome, diagnostische Kriterien, Epidemiologie, Verlauf und Prognose, Komorbidität und Differenzialdiagnostik.
Danach gehen die Autorinnen näher auf Ätiologie und Störungsmodelle in, stellen diagnostische Verfahren vor und setzen sich detailliert mit der psychotherapeutischen und der medikamentösen Behandlung auseinander.
Darauf folgen knappere Kapitel zu Effektivität, mit einem Fallbeispiel, mit Literatur und mit Lernkontrollfragen. Im Anhang finden sich Informationen für Betroffene und für Angehörige, ein Störungsmodell, ein Symptomprotokoll, ein Arbeitsblatt zur Vorbereitung einer Exposition mit Reaktionsmanagement etc.
Ich behandle sehr gerne Betroffene von Zwangsstörungen und habe auch schon einige Bücher zum Thema gelesen. Ich finde Zwangsstörungen und Exposition mit Reaktionsmanagement aber so spannend, dass ich immer auf der Suche nach neuen Informationen bin, die mein Wissen ergänzen.
Das Buch bietet Informationen in sehr verdichteter Form (was typisch für die Reihe ist und auch hier perfekt umgesetzt wurde). Hier erfährt man das Wichtigste zum Thema in sehr knappen Ausführungen, so dass man sich sehr schnell ins Thema einarbeiten oder bestimmte Aspekte nachschlagen kann.
Das Buch ist sehr verständlich, praxisnah, gut gegliedert und dadurch sehr hilfreich. Gefallen hat mir auch das ausführliche Fallbeispiel.
Tanja Endrass und Andrea S. Hartmann: Zwangsstörung (Fortschritte der Psychotherapie). Hogrefe, 2024, 103 Seiten; 19,95 Euro.