„[…] Expedition durch unsere sieben Weltmeere und zu einigen der vielen Geheimnisse, die immer noch in ihnen schlummern“ (Seite 27)
Beim ersten Tauchen in der Südsee ist Julia Schnetzer klar, dass sie Meeresbiologie studieren möchte – sie hat sich verliebt in das Meer und ist auch 20 Jahre später noch genauso fasziniert von der Thematik.
In Wenn Haie leuchten erzählt Schnetzer von der Kartierung des Meeresbodens und Phantominseln, Green Fluorescent Protein und HIV-Forschung, Biofluoreszenz und Biolumineszenz, Radiokarbonmethode und Bombenpeak-Stoppuhr, Quallen und Unsterblichkeit, Delfinen und kognitiven Fähigkeiten, Plastikmüllstrudel und Plastiktüten im Marianengraben, Haien und Tiefseevulkanen, Fischen und optischen Täuschungen, Viren und Cyanobakterien.
Ich habe erst kürzlich Die Eloquenz der Sardine gelesen, das mich sehr begeistert hat, und Wenn Haie leuchten befasst sich mit einer ganz ähnlichen Thematik, so dass ich gespannt auf den Vergleich zwischen den beiden Büchern war.
Wenn Haie leuchten vermittelt sehr viele Informationen, die ebenso verständlich wie unterhaltsam präsentiert werden. Auch die s/w-Zeichnungen, die sich durch das gesamte Buch ziehen, haben mir gefallen, da sie zusätzliches Wissen transportieren bzw. das Geschriebene unterstreichen.
Schnetzer schafft es, den Leser zu faszinieren und zum Staunen zu bringen. Sie mahnt jedoch auch, klärt auf und animiert zum Umdenken. Ihr ist ein schönes, lehrreiches und wichtiges Buch gelungen, doch Die Eloquenz der Sardine hat mir etwas besser gefallen.
Julia Schnetzer: Wenn Haie leuchten. Eine Reise in die geheimnisvolle Welt der Meeresforschung. hanserblau, 2021, 240 Seiten; 18 Euro.