„Wenn man Pflanzen und Tiere so konsequent schützt und respektiert wie die Tsumpas, tut das auch den Menschen gut.“ (Seite 15)
Erst seit 2007 ist das entlegene Tsum-Tal, das „Tal des Glücks“ an der Grenze zwischen Nepal und Tibet, für Touristen geöffnet. Dorthin reisten der Fotograf Enno Kapitza und der Herausgeber Titus Arnu, um herauszufinden, was genau die Menschen im Tsum-Tal so glücklich macht.
In Tsum Glück erzählen die Autoren von der Geschichte und den Traditionen der Tsumpas, der 2500 Bewohner des Tals, die in 19 Dörfern in Höhen zwischen 2200 und 3400 Metern leben. Der Leser erfährt zudem Wissenswertes über die Besiedlung des Tals, den Alltag und die Handelsbeziehungen der Tsumpas.
Ich bin schon seit jeher vom Himalaya fasziniert, habe diesen aber noch nie selbst bereist. Der Bildband macht Lust auf ein Erkunden des Himalaya, ist nicht nur sehr informativ, sondern durch die großformatigen Fotografien vor allem sehr ästhetisch. Die Bilder, die Menschen, Pfade, Gebetsfahnen, Tiere, Pflanzen, Wälder, Architektur, Kunst, Kultur und – natürlich! – Berge zeigen, sind wirklich spektakulär und zeigen die ganze Schönheit des Tals und des Himalayas.
Der Fokus des Buches liegt trotz der lehrreichen Texte auf den Bildern, die lediglich von knappen Legenden begleitet werden. Diese Legenden lenken das Auge nicht von den Bildern ab, da sie häufig am Seitenrand stehen, was sie allerdings etwas umständlicher lesbar macht.
Der Bildband überzeugt nicht nur mit spannenden Texten und wunderbaren Fotografien, sondern auch bezüglich seiner Gesamterscheinung: Durch die Schweizer Bindung, den Leineneinband, die geprägten Goldlettern, das dicke Papier und die ausgezeichnete Druckqualität ist das Buch schon auf den ersten Blick ein Schmuckstück und damit das perfekte Geschenk für Liebhaber schöner Bücher.
In diesem Sinne: Tashi delek! Viel Glück!
Enno Kapitza: Tsum Glück. Ein entlegenes Tal im Himalaya. Herausgegeben von Titus Arnu. Fotografien von Enno Kapitza. Texte von Nadine Plachta, Titus Arnu, Kerénina Kollmar-Paulenz. Sieveking Verlag, 2018, 240 Seiten; 55 Euro.
Dieser Post ist Teil des Berge-Monatsthemas im Januar 2019.