„Psychotische Menschen sind jahrzehntelang explizit von der Psychotherapie ausgeschlossen worden. Sie sei bei ihnen „kontraindiziert“, so die einhellige Fachmeinung, der nur selten widersprochen wurde. […]
In der Tat stellte sich die Frage, ob die Therapie nach dem klassischen Muster für psychotische Menschen besonders hilfreich war. […] Nach der heutigen Ausdifferenzierung der therapeutischen Ansätze und Verfahren lässt sich nun längst konstatieren, dass auch psychotische Menschen sehr von Psychotherapie profitieren können. Dennoch herrscht bei Therapeutinnen und Therapeuten immer noch eine große Zurückhaltung vor. Warum eigentlich?“ (Seite 7)
Eine Frage der Haltung beinhaltet ein Gespräch zwischen Thomas Bock (Professor für Klinische Psychologie und Sozialpsychiatrie, Psychologischer Psychotherapeut und Leiter der Psychoseambulanz am Hamburger UKE) und Gerhard Dieter Ruf (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, systemischer Therapeut) mit dem Lektor, Redakteur und Autor Uwe Britten.
Diskutiert wurde dabei u.a. über Wahrnehmung und Affekte, Über- und Unterforderung, Halluzinationen und Wahn, Genetik und Hirnforschung, Stigmatisierung und Stigmaresistenz, Peerarbeit und EXperienced-INvolvement, Krankheit und Gesundheit, Missbrauch und Familiensituation, Psychotherapieschulen und Dachverband Deutschsprachiger Psychosen-Psychotherapie, Funktion und Dysfunktionalität der Psychose, Medikamente und Zwangsbehandlung, Soteria und Supported Employment. Eine Frage der Haltung. Psychosen verstehen und psychotherapeutisch behandeln von Thomas Bock und Gerhard Dieter Ruf weiterlesen