„Im Alltag sind Stress und Emotionen wichtig, weil erst sie uns handlungsfähig machen: Sie geben uns sehr schnell Orientierung und Handlungssicherheit, sie motivieren und aktivieren uns, und sie sind ein wesentliches Element zwischenmenschlicher Interaktion. […] Allerdings bergen ihre Geschwindigkeit und ihr evolutionäres Alter zahlreiche Gefahren.“ (Seite 13)
Marcus Eckert und Torsten Tarnowski bieten zum Einstieg in ihr Buch Grundlagen zum Thema Stress und Emotionen, beschreiben im Anschluss den Aufbau des Trainings „Stark im Stress“ und gehen schließlich im Detail auf die einzelnen Module des Trainings ein (Modul 1: Ressourcen stärken, Modul 2: Stress und aversive Emotionen annehmen, Modul 3: Stress und Emotionen verändern). Am Ende ihres Buches befassen sich die beiden Autoren mit Qualitätssicherung.
Dieses Buch ist sehr ausführlich, dabei aber stets gut verständlich, übersichtlich und hilfreich für meine psychotherapeutische Arbeit, da ich viel und gern Gruppentherapie zu den Themen Stress und Emotionen anbiete.
Eckert und Tarnowski bieten viel Input für eine auf Stress und Emotionen fokussierte Gruppentherapie, aber auch gute Impulse für Einzeltherapie und für ausgewählte Module im Rahmen einer Gruppentherapie, wenn man nicht das gesamte Programm durchlaufen möchte.
Für mich war das Buch eine wahre Fundgrube an Informationen, die mein bisheriges Wissen zum Thema ergänzt haben.
Aufgefallen ist mir die Warnung, dass Achtsamkeit und Entspannung für Personen mit psychotischen Störungen „unbedingt kontrainduziert“ sind (Seite 111), wobei die aktuelle Studienlage zeigt, dass Achtsamkeit und Entspannung bei Psychoseerfahrung sicher und hilfreich sind.
Marcus Eckert und Torsten Tarnowski: Stress- und Emotionsregulation. Trainingsmanual zum Programm Stark im Stress. Beltz Verlag, 2022, 333 Seiten; 46 Euro.