„Soziale Ängste sind ein verbreitetes menschliches Phänomen. Wenn sie jedoch mit so intensiver Angst vor Peinlichkeit und Blamage verbunden sind, dass starker Leidensdruck und massive Beeinträchtigungen im Beruf und in sozialen Beziehungen entstehen, kann eine Soziale Angststörung vorliegen.“ (Klappentext)
Die Autoren beschreiben initial die Störung, erwähnen dabei Differenzialdiagnosen, Epidemiologie, Risikofaktoren, Verlauf und Prognose, Komorbidität und diagnostische Verfahren.
Danach gehen sie näher auf Störungstheorien und Erklärungsmodelle ein (z.B. Theorie von Beck, Modell von Clark und Wells), thematisieren kurz Diagnostik und Indikation, bevor sie detailliert die Behandlung vorstellen.
Soziale Ängste habe ich bisher kaum als isolierte Störung kennengelernt bzw. psychotherapeutisch behandelt, sondern eher als Begleiterscheinung bei Psychosen und depressiven Störungen. Allerdings hatte ich erst kürzlich ein Seminar zur sozialen Phobie, so dass ich das Buch als Wiederholung bereits gelernter Inhalte genutzt habe.
Wie von der Reihe „Fortschritte der Psychotherapie“ gewohnt, ist auch dieser Band sehr dicht geschrieben, enthält viele Informationen auf wenigen Seiten, ist hervorragend für einen ersten Einblick bzw. zum Wiederholen oder Nachschlagen geeignet.
Gefallen hat mir besonders, dass die einzelnen Therapiesitzungen sehr detailliert beschrieben und sehr gut angeleitet wurden. Trotz der Knappheit der Ausführungen ist das Buch durchweg gut verständlich und ausführlich genug, um gut folgen zu können und sehr gut auf die psychotherapeutische Arbeit mit Menschen mit sozialer Angststörung vorbereitet zu sein.
Ulrich Stangier, David M. Clark, Denise M. Ginzburg und Anke Ehlers: Soziale Angststörung (Fortschritte der Psychotherapie). Hogrefe, 2016, 129 Seiten; 19,95 Euro.