„Es soll und kann nicht trösten, es soll und darf keine Angst machen, und es kann und will diese nicht nehmen und schon gar nicht aus der Welt schaffen.“ (Seite 7)
Marc Ritter und Tom Ising sprechen in So stirbt man also verschiedene Facetten von Tod und Sterben an, und das Resultat ist ein Sachbuch, das einen sehr detaillierten und breiten Einblick ins Thema Vergänglichkeit bietet.
Die Autoren schreiben z.B. über Sterbephasen, Weiterleben nach dem Tod, Suizid, letzte Worte, Autopsie, Lebenserwartung, Todesursachen, Mumifizierung, Kryonik, Viren, Sterbehilfe, Testament, Staatstrauer, Totenschein, Todesstrafe, Transplantation, Grabbeigaben, Bestattungsarten, Taphophilie, Sterbebegleitung und Día de los muertos.
So stirbt man also ist ein bisschen anders, als ich erwartet habe, denn ich hatte vermutet, dass es hier ganz explizit um den Sterbeprozess geht und darum, was dabei wann und warum passiert. Tatsächlich geht es aber um ganz unterschiedliche Themen, deren gemeinsamer Nenner der Tod und das Sterben sind.
Das Buch liest sich spannend, ist unterhaltsam, manchmal traurig, bisweilen bewegend, teilweise sogar amüsant. Was mir gefallen hat, ist die Tatsache, dass die Autoren immer pietätvoll bleiben, nie den Respekt vor dem Tod und den Sterbenden verlieren.
Das Layout des Buches ist zum Teil recht großzügig; die Autoren präsentieren Auflistungen, Zitate etc., so dass sich das Buch nicht nur inhaltlich und aufgrund des flüssigen Schreibstils, sondern auch wegen des Seitenformats schnell liest.
Begleitet werden die Texte von gelungenen Zeichnungen, die die Lektüre zusätzlich auflockern. Schön fand ich auch, dass man hier auf Informationen stößt, die man nicht schon x-mal gelesen hat.
Marc Ritter und Tom Ising: So stirbt man also. Was Sie schon immer über den Tod wissen wollten. Goldmann, 2019, 384 Seiten; 10 Euro.
Dieser Post ist Teil des Vergänglichkeit-Monatsthemas im November 2020.