Scham und Schuld. Behandlungsmodule für den Therapiealltag von Maren Lammers

„Unabhängig von einzelnen Störungen spielen auch Scham und Schuld eine bedeutsame Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen. Gerade Scham- und Schulderleben stellen einen wichtigen Teil des Leidensdrucks dar, es nicht alleine zu schaffen oder geschafft zu haben. Weiterhin kann der Umstand, eine Erkrankung oder lebenslange Folgen einer Erkrankung zu spüren, mit sekundärem Scham- oder Schulderleben einhergehen.“ (Seite 10)

Maren Lammers bietet in ihrem Buch initial einen gelungenen Einblick in die Grundlagen in Sachen Scham und Schuld, z.B. Funktionen von Emotionen, Emotionsnetzwerk, Grundbedürfnisse, Scham und Schuld bei psychischen Erkrankungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Scham und Schuld, entwicklungspsychologische Aspekte, Zusammenhang mit Selbstwert usw.

Danach geht Lammers näher auf Resilienz, auf Therapie und Behandlungssetting sowie die therapeutische Haltung, bevor sie sich der Psychoedukation für Patienten widmet, Störungsmodell, Emotionsregulationsstrategien und Selbstwertarbeit thematisiert.

Ich beschäftige mich gerade besonders intensiv mit Emotionen, sowohl in Sachen Selbsterfahrung als auch in meiner therapeutischen Tätigkeit, und nicht selten geht es dabei um Scham und Schuld.

Ich empfand Lammers Ausführungen als sehr bereichernd, vor allem bei den Grundlagen, wobei hier für mich viele Aspekte Wiederholung waren, ich aber auch auf Wissen aufbauen konnte und viel Neues dazugelernt habe.

Lammers schildert sehr ausführlich und detailliert, so dass der Leser hier sehr tiefe Einblicke in Scham und Schuld erhalten kann. Die Inhalte sind dabei sehr gut, verständlich und übersichtlich zusammengefasst. Als besonders hilfreich empfand ich die Arbeitsblätter, die sich für einen unkomplizierten und direkten Einsatz eignen.

Maren Lammers: Scham und Schuld – Behandlungsmodule für den Therapiealltag. Schattauer, 2020, 214 Seiten; 32 Euro.

Ein Gedanke zu „Scham und Schuld. Behandlungsmodule für den Therapiealltag von Maren Lammers“

Dazu hab ich auch was zu sagen!