„[…] und allmählich wurde mir klar, daß dieses Unternehmen alles, aber wirklich alles übertreffen würde, was ich jemals angepackt hatte.“
Bill Bryson macht sich zusammen mit seinem Schulfreund Stephen Katz auf den Weg durch die Appalachen. Sie wollen den Appalachian Trail bezwingen, den längsten Fußweg der Welt, der sich durch 14 Staaten der USA zieht, über 3300 km lang ist und entlang der Ostküste Amerikas von Georgia bis Maine verläuft.
Vor der Reise recherchiert Bill Bryson ausgiebig, und jeder, auf den er trifft, scheint eine Horrorgeschichte vom Appalachian Trail zu kennen – Geschichten von Schlangen und Bären, von Bilharziose und Lymeborreliose, von Erfrierungen und Mordopfern. Welche Abenteuer werden Bill Bryson und Stephen Katz in den nächsten Monaten erleben?
Nachdem man die beiden ersten Seiten gelesen hat, will man sich am liebsten gleich auf den Weg in die Appalachen machen, doch schon auf den nächsten Seiten vergeht einem die Reiselust, und man kann froh sein, dass man die vielfältigen Katastrophen im Buch verfolgen und in der Zwischenzeit in Sicherheit auf dem eigenen Sofa sitzen bleiben darf.
Bill Brysons Schilderungen sind detailliert, sehr bissig und oft witzig. Der Leser kann hier jede Menge lernen und wird dabei perfekt unterhalten. Bisweilen empfinde ich Bill Bryson jedoch als zu beleidigend und respektlos, seine Beschreibungen als zu ausufernd. Insgesamt kann ich Picknick mit Bären aber sehr empfehlen.
Bill Bryson: Picknick mit Bären. Übersetzt von Thomas Stegers. Goldmann, 1999, 352 Seiten, 8,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Nordamerika-Themas im Februar 2017.