Hirsche. Ein Portrait (Naturkunden) von Wilhelm Bode

„Versucht man das verwickelte Knäuel der Beziehung von Mensch und Hirsch aufzurollen, muss man weit in die Menschheitsgeschichte zurückblicken: bis in die Altsteinzeit (Paläolithikum) vor 3,5 Millionen Jahren.“ (Seite 33)

Wilhelm Bode erzählt in seinem Portrait von Bambi und Frida Kahlo, Verbreitung und Geweihen, Rudeln und Rivalitäten, Sammlern und Jägern, Jagdlust und Hubertuslegende, Gemälden und Fabeln, Testosteron und Brunftschreien.

Ich liebe die Naturkunden-Reihe und mag Hirsche. Dieses Buch war also die perfekte Kombination für mich, doch letztendlich hat mich das Buch weniger begeistert als andere Naturkunden-Bände, vielleicht weil es für meinen Geschmack viel zu viel um Jagd ging.

Ich empfand die Ausführungen bisweilen als zu langatmig und oft als weniger fesselnd als erwartet. Auch habe ich mich gefragt, ob es über Hirsche wirklich nicht viel mehr zu erzählen gibt, als Informationen, wie sie umgebracht wurden und werden. Diesen jagdlastigen Fokus empfand ich als sehr enttäuschend und als sehr einseitig. Mich persönlich hätten andere Facetten viel mehr interessiert, so dass ich ein breiter aufgestelltes Buch bevorzugt hätte, in dem die durchaus angeschnittenen anderen Themen ausführlicher behandelt werden.

Nichtsdestotrotz hat man hier wieder ein wunderschönes Buch in den Händen: Deckelgestaltung mit geprägten Lettern und Hirsch, waldgrüner Vorsatz, brauner Schnitt, schöne Illustrationen im gesamten Buch, großartige Hirschportraits am Ende des Buches, Fadenheftung.

Wilhelm Bode: Hirsche. Ein Portrait (Naturkunden). Illustrationen von Falk Nordmann. Matthes & Seitz, 2018, 156 Seiten; 20 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!