„Sylt dünkte uns eine Insel der Verrückten“ (Seite 9)
Silke von Bremen lebt seit 1989 auf Sylt und erzählt in ihrer Gebrauchsanweisung für Sylt von Hindenburgdamm und Wattenmeer, Syltern und Touris, Nudisten und Nebensaison, Wattwurm und Kegelrobbe, Rehen und Füchsen, Westerland und Kampen, Keitum und Munkmarsch, Muschelfischerei und Hörnum, Seefahrt und Walfang, Klimawandel und Corona-Pandemie.
Ich war noch nie auf Sylt und habe bis dato auch keine Reise geplant. Ich lerne aber sehr gerne neue Orte virtuell (und natürlich auch vor Ort) kennen, und vor allem die Gebrauchsanweisungen von Piper eignen sich hierfür perfekt, so dass ich sehr gerne mehr über Sylt gelesen habe. Nach dem Lesen kann ich sagen, dass ich viel über die Insel erfahren habe, dass ich irgendwie neugierig auf Sylt geworden bin, aber irgendwie auch verstehe, warum ich bisher noch nicht dort war, denn die Insel klingt durchaus schön, aber für mich auch sehr elitär und touristisch.
Bei der Lektüre spürt man auf jeder Seite, welchen Zauber und welche Faszination die Insel auf die Autorin ausübt, obwohl von Bremen durchaus negative Aspekte Sylts beleuchtet und die Insel und ihre Bewohner nicht verklärt.
Ich fand die Gebrauchsanweisung stimmungsvoll und über weite Strecken hinweg sehr spannend und informativ. Im Verlauf empfand ich einige Passagen als etwas langatmig, und die Gebrauchsanweisung konnte mich nicht mehr so wie zu Beginn fesseln, aber eine gelungene Gebrauchsanweisung ist das Buch allemal.
Silke von Bremen: Gebrauchsanweisung für Sylt. Piper, 2022, 224 Seiten; 16 Euro.