„einmal rund um die Insel und einmal mitten durch die Fettnäpfchen einer Nation“ (Seite 9f)
Peter, ein deutscher Gutverdiener, reist zum ersten Mal ins Vereinigte Königreich. An seinem Beispiel erzählt Michael Pohl von Anreise und Unterkunft, Wasserhähnen und Frühstück, Kosenamen und Höflichkeit, Linksverkehr und Taxis, London Underground und Oyster Card, Pub und Pint, Königshaus und Demokratie, Kameraüberwachung und Nordirlandkonflikt, Museen und Mitbringseln, Greenwich und Docklands, Congestion Charge und Bußgeldern, Scones und Tee, Wales und Schottland, Pfund und Euro, EU und Brexit, Körperkontakt und Smalltalk, Picknick und Whisky, Sicherheit und Dresscode, Fußball und Cricket.
Peter begibt sich dabei in verschiedene Situationen, macht Fehler, die im Nachfolgenden stets analysiert und aufgedeckt werden, wodurch man viel über Land und Leute lernen kann.
Peter ist dabei ein sehr unangenehmer Zeitgenosse, der nicht nur geizig, sondern auch unbedarft und sozial extrem unbeholfen ist. Das Ganze ist natürlich sehr überspitzt und stereotyp, aber das gehört zum Konzept des Buches, das das Land anhand einer Person erklärt, die nichts über das Land weiß und scheinbar alles falsch macht.
Ich fand das Buch amüsant, auch wenn mir das Australien-Buch aus der Fettnäpfchen-Reihe etwas besser gefallen hat. Auf sehr unterhaltsame Weise erfährt man hier viel Wissenswertes, und jeder, der das Vereinigte Königreich bereits bereist hat und/oder Briten kennt, wird hier auf sehr viel Bekanntes stoßen, aber durchaus auch Neues dazulernen.
Michael Pohl: Fettnäpfchenführer Großbritannien. Wie man England mit links übersteht. CONBOOK, 2019, 256 Seiten; 12,95 Euro.
Dieser Post gehört zum Monatsthema „Vereinigtes Königreich“ im März 2020.