Als wir vor sechs Jahren mit dem Auto in Barcelona waren, sind wir auf dem Rückweg an der französischen Mittelmeerküste entlanggefahren, um schließlich über Italien zurück nach Deutschland zu gelangen. Auf dieser Fahrt von Barcelona nach Italien hatten wir unterwegs nichts gebucht und hatten zudem keinen echten Plan, wo wir Halt machen wollen. Allerdings hatten wir in Barcelona den Tipp bekommen, uns auf jeden Fall Cassis anzuschauen.
Cassis ist eine kleine Gemeinde in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und gehört zum Arrondissement Marseille. Das Städtchen befindet sich direkt am Meer, und man kann Bootsfahrten zu den Calanques unternehmen, was wir auch getan haben, um uns die fjordähnlichen Küsteneinschnitte vom Meer aus anzuschauen. Cassis ist wirklich einer der schönsten Orte, die ich je besucht habe, und die Calanques sind faszinierend und landschaftlich etwas ganz Besonderes.
Nach einer Übernachtung in Cassis sind wir am nächsten Tag über die Corniche des Crêtes Richtung Osten gefahren. Die Corniche des Crêtes bietet einen spektakulären Ausblick auf Cassis, die Calanques und das Mittelmeer, ist aber recht schmal und kurzenreich, also nichts für ängstliche Fahrer.
Unterwegs haben wir einen kurzen Stop in Saint-Tropez eingelegt, das wir aber ziemlich unspannend fanden, und wollten eigentlich in Nizza übernachten. Nachdem wir auf dem Weg in die Innenstadt von Nizza recht lange im Stau standen und die Stadt auch nicht so charmant wie erhofft fanden, sind wir kurzerhand weitergefahren. Kurz hinter Nizza sind wir flink nach Monaco gefahren, aber haben das Fürstentum genauso schnell wieder verlassen.
Manchmal findet man besondere Orte, weil man Bücher liest, mit Leuten spricht, Bildbände betrachtet und viel Zeit damit verbringt, dadurch die schönsten Plätze auf der Route zu entdecken. Und manchmal beschließt man einfach nur, nicht in Nizza zu übernachten und einfach noch ein bisschen weiter zu fahren. Man hat keine Ahnung, wohin man fahren soll, man weiß, dass die Küste zu teuer ist und man deshalb lieber ins Innere des Landes fährt. Und dann steht man plötzlich in Sospel, einem Städtchen in den Seealpen, das man wahrscheinlich nie im Leben betreten hätte, wenn man nicht zufällig irgendwo in die richtige Richtung abgebogen wäre. Wir haben in Sospel nicht viel gemacht, da wir den ganzen Tag unterwegs und entsprechend müde waren, aber wir sind durch die Ortschaft geschlendert, haben Pizza gegessen, uns einfach wohl gefühlt und uns glücklich geschätzt, dass wir Sospel entdecken durften.
Dieser Post ist Teil des Frankreich-Themas im Juli 2017.