»Es ist […] die Balance zwischen einer Aktivierung der Probleme und einer Aktivierung der Ressourcen und positiven Emotionen des Patienten, welche für den Erfolg einer Therapie entscheidend ist […]. Hierbei ist die Bedeutung der therapeutischen Beziehung nicht zu unterschätzen […]. Klaus Grawe hat hierzu geschrieben: „Ressourcenaktivierung geschieht zu einem großen Teil in der Therapiebeziehung, durch die Therapiebeziehung und für die Therapiebeziehung, ganz abgesehen davon, dass eine gute Therapiebeziehung als Folge einer gelungenen Ressourcenaktivierung angesehen werden kann und selbst eine wichtige Ressource des Patienten darstellt.“« (Seite 139)
Claas-Hinrich Lammers fasst in seinem Buch initial Grundlagen der Emotionspsychologie und Emotionsregulation zusammen, erwähnt Indikationen und Kontraindikationen einer emotionsfokussierten Therapie, beschreibt Behandlungsaufbau und Vorbereitung.
Danach setzt er sich mit konkreten Techniken der emotionsfokussierten Arbeit auseinander, z.B. Emotionsanalyse, metaemotionale Arbeit, Bedürfnisanalyse von Emotionen, emotionsfokussierte Gesprächsführung, Imagination, Exposition, Ressourcenaktivierung, Stuhltechniken und expressives Schreiben.
Ich interessiere mich aktuell sehr für emotionsfokussierte Techniken, und ich finde, Lammers’ Buch ist das beste, das ich bisher zum Thema gelesen habe.
Lammers bietet einen sehr guten Überblick über emotionsfokussierte Arbeit, schreibt verständlich und klar, hat mich für meine eigene therapeutische Tätigkeit im Bereich der Psychosenpsychotherapie inspiriert, mich neugierig auf emotionsfokussierte Techniken gemacht und mich zu weiterer Beschäftigung mit dem Thema motiviert.
Sein Buch ist nicht nur ein wahres Füllhorn an Informationen, sondern auch übersichtlich aufgebaut und durch die vielen Fallbeispiele und die konkreten Anleitungen sehr praxisnah.
Ein richtig gutes Buch!
Claas-Hinrich Lammers: Emotionsfokussierte Methoden. Techniken der Verhaltenstherapie. Beltz, 2015, 199 Seiten; 28,95 Euro.