„Mehr als drei Monate will ich die letzten Urwälder Zentraleuropas erkunden, doch jetzt frage ich mich: Sind sie solch ein Risiko wert?“ (Seite 9)
Gerald Klamer beginnt zum Ende des Winters seine Reise durch die Karpaten, eine Gebirgskette, die sich von der Slowakei über Polen und die Ukraine bis nach Rumänien zieht.
Er wandert insgesamt 1000 Kilometer und ist auf der Suche nach Urwäldern, die es in Deutschland nicht mehr gibt, „will die größeren Urwaldgebiete der Karpaten zu Fuß besuchen“ (Seite 13) und sich ein Bild davon machen, „wie es um ihren Erhalt steht“ (Seite 13).
Er durchstreift dabei Nationalparks in den Nord-Karpaten (z.B. Hohe Tatra, Veľká Fatra), in den Ost-Karpaten (z.B. Ceahlău, Cheile Bicazului-Hășmaș), in den Süd-Karpaten (z.B. Piatra Craiului, Cozia) und in den Südwest-Karpaten (z.B. Retezat, Domogled-Valea Cernei).
Rumänien und die Karpaten stehen schon sehr lange auf meiner Reise-To-do-Liste, so dass ich sehr gespannt auf diesen Reisebericht war.
Ich habe Klamer gerne bei seiner Reise begleitet, habe viel über Flora, Fauna, Landschaften und die Menschen erfahren, aber auch mehr über Naturschutz gelernt.
Das Buch ist unterhaltsam und informativ, für mein Empfinden allerdings bisweilen etwas zu ausufernd. Mir hat es noch größere Lust auf eine Karpaten-Reise und mich neugierig auf die einzelnen Nationalparks gemacht.
„An zahlreichen Orten habe ich in den Karpaten noch ausgedehnte, fantastische Urwaldflächen mit einer beeindruckenden Biodiversität entdecken können. Hier ragen jahrhundertealte Buchen und Tannen in den Himmel, Bären und Wölfe ziehen über den Moosteppich, und im Frühling erklingen vielerorts noch immer die bizarren Balzlaute des Auerhahns.“ (Seite 259)
Gerald Klamer: Durchs wilde Herz der Karpaten. Meine Wanderung in den letzten großen Urwäldern Osteuropas. Malik, 2024, 272 Seiten; 18 Euro.