„Therapeutinnen und Therapeuten können nicht nicht intervenieren.“ (Seite 9)
Uwe Britten hat für sein Buch eine Menge Personen zusammengetragen, die mir namentlich bereits bekannt waren und die Experten für die jeweiligen Themen sind.
So findet man z.B. Ausführungen von Andreas Knuf zu Emotionsausdruck, von Gitta Jacob zu Therapiefallen, von Friederike Schmidt-Hoffmann zu Psychosen, von Stefan Weinmann zu therapeutischen Settings, von Claas-Hinrich Lammers zu Narzissmus, von Ewald Rahn zur Borderline-Persönlichkeitsstörung und von Tobias Teismann zu Suizidalität.
Damit deckt das Buch eine große Bandbreite an Themen ab und macht Lust auf die weitere Beschäftigung mit bestimmten Autoren und mit den angesprochenen Inhalten. Ich empfand den Input sehr spannend und bereichernd, das Buch hat mir viele Impulse für meine psychotherapeutische Tätigkeit gegeben, aber auch viel bekanntes Wissen wiederholt. Schön ist dabei auch, dass jedes Kapitel mit einem knappen Text zum Autor oder der Autorin endet, in dem man weitere Bücher der jeweiligen Person entdecken kann.
Gefallen hat mir auch der schulenübergreifende Ansatz, so dass man beim Lesen auch über den eigenen Tellerrand blicken kann. Das Ganze liest sich aufgrund der verschiedenen Blickwinkel, Themen und Therapieschulen sehr unterhaltsam und abwechslungsreich, ist vielseitig und bietet viele Denkanstöße.
Ich fand das Buch richtig gut – für Einsteiger, aber auch für Fortgeschrittene in Sachen Psychotherapie. Ein kleiner Kritikpunkt: Das Ganze ist nicht immer ganz aktuell, obwohl das Buch 2023 erschien; Weinmann arbeitet z.B. schon länger nicht mehr am Vivantes Klinikum am Urban.
Uwe Britten (Herausgeber): Die Kunst der Intervention. 22 Therapeutinnen und Therapeuten im Gespräch. Psychosozial-Verlag, 2023, 151 Seiten; 22,90 Euro.