„Mikrometeoriten stellen die älteste Materie dar, die wir kennen: Es handelt sich um winzige Mineralfragmente aus der Zeit, bevor die Planeten entstanden sind. Es könnte sogar ‚Sternenstaub‘ darunter sein, der älter ist als die Sonne, unserem Stern, und wäre dann weiter gereist als alle Materie, die es auf der Erde und im Sonnensystem gibt.“ (Seite 9)
Seit 2010 ist Jon Larsen auf der ganzen Welt unterwegs, um Mikrometeoriten in bewohnten Gebieten aufzuspüren. In fast 1000 Sucheinsätzen hat Larsen Staubproben untersucht und zeigt in Die Jagd nach Sternenstaub eine Auswahl seiner Funde.
Im Buch finden sich sowohl Mikrometeoriten als auch extraterrestrische Sphärulen, anthropogene Sphärulen und irdische Objekte.
Die Aufnahmen sind insgesamt sehr heterogen, ganz in Abhängigkeit der Herkunft der jeweiligen Teilchen, zeigen innerhalb der Gruppen aber verblüffende Ähnlichkeiten, so dass sich auch für Laien klar erkennen lässt, wie man die verschiedenen Teilchen gruppiert und bestimmt.
Ich bin absoluter Einsteiger im Bereich der Mikrometeoriten, und auch wenn ich mich schon ausgiebig mit Astronomie und Astrophysik beschäftigt habe, fand ich das Buch reichlich speziell, die Einblicke in das Thema aber sehr gelungen. Tatsächlich handelt es sich – laut Aussage des Autors – wohl gar um das erste Buch zum Thema Mikrometeoriten, und ich finde, dass sich das Buch, auch wegen der technischen Sprache und der detaillierten Beschreibungen der Teilchen, vor allem für diejenigen eignet, die sich bereits intensiver mit dem Thema beschäftigt haben, auch wenn interessierte Laien sicherlich Gefallen an den außergewöhnlichen Aufnahmen finden werden.
Die Jagd nach Sternenstaub bietet neben den faszinierenden Fotos, die Einblicke in winzig kleine Teilchen unseres gigantischen Universums gewähren, auch Informationen dazu, wie sich diese Meteoriten gebildet haben, wie sie sich zusammensetzen und wie man sie klassifizieren kann.
Sehr gefallen hat mir auch der Einband mit den reliefartigen Mikrometeoriten, so dass das Buch nicht nur optisch und inhaltlich, sondern auch haptisch gelungen ist.
Jon Larsen: Die Jagd nach Sternenstaub. Geramond Verlag GmbH, 2018, 152 Seiten; 29,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Universum-Themas im März 2018.
Wie jagt er denn? Mit Magneten? Hab sowas mal im Astroforum gelesen…
Ja, genau. Er nennt das auch die „Königsdisziplin bei der Suche nach Mikrometeoriten“. Liebe Grüße!