„Wagners Musik fährt mit ungebremster Wucht in den Körper und ins Gemüt, und zwar in dieser Reihenfolge.“ (Seite 104)
Enrik Lauer und Regine Müller fassen in Der kleine Wagnerianer die wichtigsten Informationen zusammen, damit man als (Neu-) Wagnerianer gewappnet ist und mit Wagner-Wissen glänzen kann.
Sie erzählen von Tristan-Akkord und Genialität, ersten Kompositionen und Uraufführungen, Erfolgen und Misserfolgen, Minna und Cosima, Wagners Verhältnis zu Geld, Antisemitismus, Psychoanalyse, von den Bayreuther Festspielen, von Lohengrin, Die Meistersinger von Nürnberg, Der Ring des Nibelungen und Parsifal.
Ich würde mich durchaus als Wagnerianerin bezeichnen, liebe Wagners Musik, die gewaltige Emotionen bei mir auslöst. Ich bin aber keine Wagner-Jüngerin, die mit sonderlich viel Wissen über Wagners Leben, den genauen Inhalt seiner Opern, Details über Inszensierungen etc. vertraut ist. Dementsprechend gespannt war ich auf Der kleine Wagnerianer.
Ich bin in diesem Buch auf sehr viel Neues gestoßen, obwohl ich vor nicht allzu langer Zeit eine Wagner-Biografie als Hörbuch gehört und mich schon ein wenig mit seinem Werk beschäftigt habe. Hier findet man viele Informationen, die man nicht schon x-mal irgendwo gelesen hat, und auch die Inhaltszusammenfassung verschiedener Opern empfand ich als sehr gelungen und hilfreich.
Ich finde, das Buch lässt sich nicht sonderlich einfach und schnell weglesen, sondern braucht etwas Zeit, denn die Sprache ist recht anspruchsvoll, Lauer und Müller schreiben inhaltlich dicht und vermitteln sehr viel Wissen auf recht wenig Seiten. Als Leser bekommt man dabei nicht nur Informationen zu Wagner, seinem Leben und seinem Werk, sondern auch über die Epoche und über kulturgeschichtliche Aspekte.
Enrik Lauer und Regine Müller: Der kleine Wagnerianer. Zehn Lektionen für Anfänger und Fortgeschrittene. C.H. Beck, 2020, 261 Seiten; 12,95 Euro.