„Wir sollten Pilze niemals unterschätzen. Sie richten Milliardenschäden an, weil sie Holz, Leder, Textilien, Papier, Lebensmittel und alle möglichen und unmöglichen Materialien zersetzen; sie gefährden Pflanzen, Tiere und Menschen (und andere Pilze), indem sie Krankheiten und Allergien verursachen; sie produzieren Giftstoffe, werden für bestimmte Arten von Krebs verantwortlich gemacht, haben Millionen Menschen umgebracht, sind Urheber der meisten Pflanzenkrankheiten und haben weltweit im drastischen Ausmaß Ernten vernichtet. Doch neben all dem machen sie unsere schöne Welt und Natur zu dem, was sie sind: zu einem einzigartigen Ökosystem.“
Robert Hofrichter erzählt in Das geheimnisvolle Leben der Pilze von der Kommunikation zwischen Pilzen und Bäumen, von Symbiose, Schamanen, Bierbrauern, Evolution, Systematik, Autotrophie versus Heterotrophie, Schimmelpilzen, cleveren Strategien zur Verbreitung von Sporen, Klimawandel, raumfahrenden Fungi, Vergiftungen, Ötzi, Trüffeln, marinen Pilzen, Pilzzüchtern, Flechten und Zukunftsperspektiven.
Hofrichter berichtet dabei von sehr vielen unterschiedlichen Themen und schreibt sehr amüsant und unterhaltsam, so dass man einerseits viel über Pilze lernen kann und andererseits viel Spaß beim Lesen hat.
Neben gängigen Theorien aus der Wissenschaft erwähnt er auch wissenschaftlich nicht bestätigte Ideen einzelner Forscher, kennzeichnet dies aber deutlich. Dadurch bietet er fundierte Einblicke in die Welt der Mykologie, aber zeigt auch alternative Erklärungen auf, um den Leser umfassend zu informieren und ihm das Thema nahezubringen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und meiner Meinung geht man nach der Lektüre mit anderen Augen durch die Welt und hat sich von Hofrichter und seinen Pilzgeschichten faszinieren und begeistern lassen.
Robert Hofrichter: Das geheimnisvolle Leben der Pilze. Gütersloher Verlagshaus, 2017, 237 Seiten; 19,99 Euro.
Dieser Post ist Teil des Pilze-Monatsthemas im November 2021.