„Doch, wir müssen über Suizidalität sprechen! Wir müssen im kollegialen Kreis unsere Ängste ausdrücken dürfen, denn nur so kommen wir zu einem wirklich professionellen Umgang mit suizidalen Menschen.“ (Seite 8)
Michael Eink und Horst Haltenhof erzählen in ihrem Buch ‚Beziehungsgestaltung mit suizidgefährdeten Menschen‘ von Allmachtsfalle und Ohnmachtsfalle, Begriffen und Epidemiologie, Erklärungskonzepten, Erkennen und Beurteilen von Suizidalität, Krisenintervention und Prävention, Werther-Effekt sowie Hilfen für Helfende.
Suizidalität ist ein Thema, das ich nicht nur aufgrund meines Berufs enorm wichtig finde, sondern das auch persönliche Relevanz für mich hat. Ich habe mich schon sehr viel mit der Thematik befasst, und ich habe auch die vorherige Ausgabe des Buches (unter dem Titel Umgang mit suizidgefährdeten Menschen) gelesen, die mir sehr gut gefallen hat, wobei ich finde, dass die Neuauflage sogar noch besser ist.
Ich empfand das Buch als sehr respektvoll und wertschätzend geschrieben, was ich bei diesem Thema besonders wichtig finde. Es ist sachlich geschrieben, aber nicht trocken, liest sich durchweg flüssig, hat einen klaren roten Faden, ist auch für Laien gut verständlich und informiert auf sehr fundierte Weise.
Gelungen fand ich auch, dass die Autoren einige Aspekte von Suizidalität erwähnen, die man in Büchern über Suizidalität nicht so oft findet, z.B. Ausführungen zum rationalen Suizid.
Ich empfehle das Buch für Professionelle, aber auch für Betroffene von Suizidalität, für deren Angehörige sowie für Laien, die sich näher mit diesem wichtigen (und gesellschaftlich sehr relevanten) Thema beschäftigen wollen.
„Derjenige, der ein ‚Warum‘ zum Leben hat, kann fast jedes ‚Wie‘ ertragen.“ (Zitat von Friedrich Nietzsche, Seite 105)
Michael Eink und Horst Haltenhof: Beziehungsgestaltung mit suizidgefährdeten Menschen. Psychiatrie Verlag, 2022, 160 Seiten; 20 Euro.