„Deutschland ist durch und durch schwedisiert.“ (Klappentext)
Die Molekularbiologin Katharina verbringt ein Forschungssemester am Stockholmer Karolinska-Institut. An ihrem Beispiel erzählt Cornelia Lohs von den Fettnäpfchen und Fallstricken, in die man als ahnungsloser Reisender in Schweden geraten kann.
Lohs berichtet z.B. von Unisex-Toiletten und Gleichheitsprinzip, Königshaus und Beziehungen zu Dänemark, Bargeld und Personnummer, Middag und falschen Freunden, Erdbeertorte und Mittsommer, Buttermesser und Alkohol, Smalltalk und Bescheidenheit, Niesen und Einladungen, Pünktlichkeit und Höflichkeit, Jedermannsrecht und Naturschutz, Elchen und Småland, Öffentlichkeitsprinzip und Privatsphäre, Duzen und Siezen, Sauna und Offenherzigkeit.
Ich war noch nie in Schweden, und bisher habe ich mich auch kaum mit dem Land beschäftigt, auch nicht literarisch, wenn man von dem ein oder anderen Kriminalroman absieht.
Ich empfand das Buch als sehr amüsant zu lesen, und ich habe einiges über Schweden gelernt. Das typische Fettnäpfchenführer-Konzept war mir schon geläufig, da ich bereits einige Fettnäpfchenführer gelesen habe, und mir gefällt das sehr gut, auch wenn oder gerade weil es etwas übertrieben und stereotyp ist. In Lohs‘ Buch begleiten wir Katharina, wie sie sich in bestimmten Situationen nicht angemessen verhält, erfahren, warum das so ist und wie man es besser machen kann. So vermittelt der Fettnäpfchenführer viel Wissen über Schweden und ist gleichzeitig unterhaltsam und kurzweilig.
Richtig gelungen fand ich die Rezepte im Buch, wobei sogar eine vegane Variante geboten wird. Morgen gibt‘s Zimtschnecken!
Cornelia Lohs: Fettnäpfchenführer Schweden. Wilde Erdbeeren und zahme Elche. Conbook Verlag, 2019, 252 Seiten; 12,95 Euro.