„Sonnige Traurigtage ist nicht nur ein unterhaltsames Kinderbuch mit ansprechenden Illustrationen. Es ist ein konkreter Beitrag zur Überwindung der Tabuisierung psychischer Erkrankungen.“ (Seite 5)
Mona wächst bei ihrer psychisch erkrankten Mutter auf, und manchmal ist das gar nicht so einfach. Denn Mona ist erst neun Jahre alt, versteht nicht, warum sich ihre Mama manchmal so schlecht fühlt, dass sie ihr die Tür nicht aufmachen, nicht kochen und nicht für sie sorgen kann. Mona übernimmt viele Aufgaben ihrer Mutter, weil sie hofft, dass ihre Mama dadurch wieder glücklich wird. Ansonsten fühlt sich Mona oft allein und alleingelassen, schämt sich, ist wütend, hat Schuldgefühle und wird in der Schule gemobbt.
Sonnige Traurigtage ist unterteilt in die Geschichte um Mona und ihre Mutter sowie in einen Ratgeber für Kinder und einen Ratgeber für Eltern und Bezugspersonen.
Die Geschichte selbst wird kindgerecht erzählt und ist schön gezeichnet, hier berichtet Schirin Homeier von den Beschwerden der Mutter, den Befürchtungen von Mona und von ihren Bestrebungen, der Mutter zu helfen. Die Geschichte ist ausreichend detailreich erzählt, es bleiben aber auch viele Interpretationsmöglichkeiten, so dass betroffene Kinder sich gut in die Geschichte einfühlen und eindenken, sie jedoch auch auf die eigene Situation übertragen können.
Homeier beschreibt auf sehr einfühlsame und verständliche Weise, was eine psychische Störung ist und wie man Unterstützung erhält.
Sonnige Traurigtage ist ein tolles Buch für Kinder mit psychisch erkrankten Eltern und ein wichtiger Beitrag für mehr Toleranz, Offenheit und Aufklärung sowie für weniger Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Schirin Homeier: Sonnige Traurigtage. Ein Kinderfachbuch für Kinder psychisch kranker Eltern. Mabuse-Verlag, 2018, 128 Seiten; 22,90 Euro.