„Der Tango ist ein leiser Schrei.“
Auf einer Tango-Veranstaltung treffen ein Mann und eine Frau aufeinander, sie verführt ihn mit ihrem Tanz und verschwindet danach, ohne dass die beiden ein einziges Wort miteinander gewechselt hätten. Im Hotel findet der Mann schließlich einen Zettel mit ihrem Namen und einer Adresse in Buenos Aires in seiner Jackentasche.
Vier Monate später macht er sich auf die Reise nach Argentinien. Unter der angegebenen Adresse findet er jedoch nur ein verlassen und unbewohnt wirkendes Haus, doch in einem nahe gelegenen Museum findet er die Unbekannte wieder: auf einem Porträt aus dem Jahre 1920.
Elia Barcelós Protagonisten wirken allesamt lebendig und glaubwürdig, ihre Gefühle werden authentisch und sehr gut nachvollziehbar geschildert, die häufigen Perspektivenwechsel machen das Buch sehr abwechslungsreich und erschweren das Lesen meiner Meinung nach nicht.
Dabei versetzt Das schwarze Brautkleid den Leser von Anfang an in die Welt des Tango – sei es bei Handlungssträngen in Europa oder in Argentinien.
Barcelós Roman ist für mich in erster Linie eine Hommage an den Tango Argentino, an Leidenschaft und Temperament und daran, für seinen Traum zu leben und dafür zu kämpfen.
Elia Barceló: Das schwarze Brautkleid. Aus dem Spanischen von Stefanie Gerhold. Piper, 2011, 176 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).
Dieser Post ist Teil des Monatsthemas „Argentinien und Chile“ im März 2019.