„[…] wie nötig die Erinnerung ist, um die Wiederholung von folgenreichen Fehlern zu vermeiden.“
Sven Felix Kellerhoff schildert in Hitlers Ende das Leben im Führerbunker, Hitlers Tod und die Geschichte des Bunkers in den darauffolgenden Jahrzehnten.
In „Das Drama“ erzählt er von der Bombardierung Berlins, von den letzten Wochen im Bunker und von Hitlers Suizid. Das Kapitel „Die Bühne“ befasst sich mit dem Bau und der Ausstattung des Führerbunkers und seiner Sprengung nach Kriegsende. In „Der Mythos“ setzt sich der Autor u.a. mit Filmen zum Thema Führerbunker auseinander.
Ich habe schon sehr viel zum Thema Nationalsozialismus gelesen und war u.a. sehr begeistert von Joachim Fests Der Untergang und Traudl Junges Bis zur letzten Stunde. An Hitlers Ende hat mir besonders gut gefallen, dass hier – neben den üblicherweise geschilderten Ereignissen – auch ganz andere Aspekte beleuchtet werden und dass ich hier auf viel Neues gestoßen bin.
Die Texte haben mir sehr gut gefallen, und die Informationen wurden insgesamt sehr gut recherchiert. Dabei fand ich die Texte sprachlich anspruchsvoll, aber dennoch sehr gut verständlich. Es kommen insgesamt sehr viele Zitate, Anekdoten und Augenzeugenberichte vor, so dass die Lektüre sehr lebendig und alles andere als trocken ist. Ein Quellenverzeichnis sowie eine Literaturliste finden sich im Anhang.
Auch die Fotografien sind gelungen. Zwar gibt es nur sehr knappe Legenden, aber die Bilder sind oft selbsterklärend, zumal in den eigentlichen Texten viel Wissen vermittelt wird. Die Fotos selbst beinhalten sowohl bekannte Abbildungen, die ich schon aus Fests Büchern kannte, als auch Bildmaterial, das mir neu war.
Hitlers Ende ist informativ, lebendig erzählt, reich bebildert, durch Quellenangaben gesichert. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, auch oder gerade wenn man Fests Der Untergang bereits kennt.
Sven Felix Kellerhoff: Hitlers Ende. Der Untergang im Führerbunker. Berlin Story Verlag, 2015, 168 Seiten; 16,95 Euro.
Dieser Post ist Teil des Berlin-Themas im März 2017.