
„Echte Spießer sind nach meiner Meinung nur solche Menschen, in deren Köpfen weder Toleranz noch Empathie einen Platz gefunden hat.“ (Seite 7)
Trixi lebt im maroden Haus ihrer Tante Emma, die das Haus an Trixis Eltern vererbt haben. Es handelt sich um ein bäuerliches Anwesen am Stadtrand, und Trixi entscheidet eines Tages gemeinsam mit ihrem Freund Henry, dass sie eine WG gründen möchten und gemeinsam mit Freunden und Verwandten in diesem Haus leben wollen.
Geld für die dringend benötigten Reparaturen und Renovierungen hat die Truppe nicht. Doch dann findet sie einen Goldschatz im Haus.
Aber genauso schnell, wie sie den gefunden hat, ist er auch wieder weg. Wer sich da bereichert hat, ist unklar.
Normalerweise lese ich Ingrid Noll, wenn mich die Sehnsucht nach dem Rhein-Neckar-Kreis antreibt, wo ich fast 2 Jahrzehnte gelebt habe. Gerade ist das aber nicht so – stattdessen habe ich zu diesem Buch gegriffen, weil ich mich wegen meiner baldigen Approbationsprüfung nach leichterer Kost, Entspannung und Ablenkung vom Stress gesehnt habe.
Recht typisch für Noll finde ich, dass die Figuren deutlich älter wirken als sie eigentlich gedacht sind. Die Protagonisten hier im Buch wirken auf mich überhaupt nicht wie Studenten, sondern viel älter und wirklich altbacken.
Ich empfand diesen Roman leider als recht langatmig. Anfangs war ich noch neugierig auf den Rest der Geschichte, doch im Verlauf hat mir Goldschatz nicht gefallen, sodass ich ihn nicht empfehlen kann.
Ingrid Noll: Goldschatz. Diogenes, 2020, 368 Seiten; 13 Euro.