„Die ersten Abenteurer, die aus dem tatsächlichen Indien heimkehrten, berichteten von schrecklichen Dingen: Die Inder verbrennen ihre Leichen, verehrten blutrünstige Götter, essen keine Tiere, weil jede Ziege und jeder Hase die wiedergeborene Großmutter sein könnte.“ (Seite 10)
Ilija Trojanow lebte mehrere Jahre in Mumbai und erzählt in seiner Gebrauchsanweisung für Indien von Mantra und Aum, Swastika und Hakenkreuz, Guru und Schüler, Religion und Spiritualität, Masala und Vegetarismus, Hinduismus und Islam, Gandhi und Moguln, Tamasha-Theater und Bollywood, Kondomen und Gold, Wohlstand und Armut, Kricket und Monsun.
Ich war mir vor der Lektüre nicht sicher, ob ich eine frühere Auflage des Buches bereits gelesen habe, kannte aber bereits einige Bücher Trojanows – und mindestens ein (gelungenes) Buch über Indien war darunter.
Das Vorwort hat mich extrem neugierig auf dieses vielfältige, komplexe, spannende Land gemacht, doch im Verlauf war mir das Buch oft zu ausufernd und zu weitschweifig. Und obwohl ich hier auch sehr spannende Dinge gelesen habe, war das Buch bisweilen etwas ermüdend zu lesen.
Ich habe schon viele Gebrauchsanweisungen gelesen, doch hier ist der Funke nicht recht übergesprungen, dafür fand ich das Buch oft zu wenig stringent. Dennoch habe ich hier interessante Dinge über Indien erfahren.
Ilija Trojanow: Gebrauchsanweisung für Indien. Piper Verlag, 2024, 192 Seiten; 16 Euro.