„Unterwegs wurde ich von einem unerträglich trüben Gefühl befallen. Von einem frostigen Erstarren. Von einem Erliegen der Lebenskraft. Einer hilflosen Traurigkeit der Gedanken.“ (Seite 8f)
Aufgrund eines Briefes von seinem Freund Roderick reist der namenlose Ich-Erzähler zu dessen Anwesen, dem Haus Usher, wo der Freund gemeinsam mit seiner Schwester lebt.
Roderick scheint an einer Geisteskrankheit zu leiden, ist nervös und leidet unter Erregungszuständen. Als seine an Katalepsie erkrankte Schwester, Lady Madeline, stirbt und von Roderick beerdigt wird, verändert sich dieser mehr und mehr, vernachlässigt und vergisst seine üblichen Beschäftigungen.
Ich mochte Geschichten von Edgar Allan Poe immer sehr gerne, allen voran Die Grube und das Pendel, doch Der Untergang des Hauses Usher habe ich sonderbarerweise nie gelesen, weshalb ich froh über das Erscheinen dieser Graphic Novel war.
Die Grafik im Buch ist sehr ungewöhnlich, und es hat ein wenig gedauert, bis ich verstanden habe, dass das Buch mit KI-Unterstützung entstanden ist. Z.B. scheint hier Poe selbst in der Geschichte zu agieren, was dem Ganzen eine sehr besondere Note gibt.
Die Graphic Novel ist unheilschwanger und sehr düster – genau das, was man bei Poe auch erwartet. Zur Geschichte selbst habe ich nicht wirklich Zugang gefunden, und ich empfehle deshalb allen, vorher die Geschichte von Poe zu lesen, doch die Grafik im Buch, die ist wunderbar.
Andrea Grosso Ciponte: Der Untergang des Hauses Usher. Graphic Novel nach Edgar Allan Poe, adaptiert von Dacia Palmerino und gezeichnet von Andrea Grosso Ciponte. Übersetzung von Myriam Alfano. Edition Faust, 2023, 64 Seiten; 24 Euro.