Suchttherapie inside. Erfahrungswissen für junge Therapeutinnen und Therapeuten von Jens Winkler

„Die Stigmatisierung von Sucht und Alkoholabhängigkeit ist nicht nur in der ‚Gesellschaft‘ verbreitet, sondern auch unter Therapeuten.“ (Seite 9)

Jens Winkler erzählt in seinem Buch von diagnostischen Kriterien, frühkindlicher Entwicklung, Selbstwert, disziplinarischen Entlassungen und Offenheit, Konsumereignis und Belastungserprobung, Abstinenzparadigma und Suchtgedächtnis, Gruppentherapie und Einzeltherapie, Umgang mit schwierigen Situationen, Fallstricken und Beziehungsgestaltung.

Ich arbeite nicht im Suchtbereich, aber Substanzkonsum/-missbrauch/-abhängigkeit sowie nicht-stoffgebundene Süchte sind natürlich Themen, auf die man in der klinischen Arbeit trotzdem tagtäglich stößt.

Der Fokus des Buches liegt anfangs auf einer psychodynamischen Sicht, und obwohl ich verhaltenstherapeutisch arbeite, fand ich viele Aspekte spannend, auch wenn der verhaltenstherapeutische Blick so anders ist.

Im Verlauf des Buches werden die Ausführungen allerdings deutlich allgemeiner in Bezug auf die Therapieschule, und so finde ich, dass Vertreter aller Schulen das Buch spannend und hilfreich finden können.

Ich fand die Einblicke in Suchtbehandlung wichtig und relevant für meine tägliche Arbeit, und obwohl ich keine blutige Anfängerin im Themenbereich bin, habe ich hier einiges dazugelernt.

Jens Winkler: Suchttherapie inside. Erfahrungswissen für junge Therapeutinnen und Therapeuten. Schattauer, 2022, 144 Seiten; 28 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!