„Fünf Reisen, unternommen während der Corona-Pandemie, haben mich mit einem vorher unbekannten Venedig vertraut gemacht: dem Venedig der Venezianer.“ (Seite 23)
Werner Pawlok bietet in seinem Bildband Einblicke in die wunderschöne Stadt Venedig mit ihren Kanälen und Palazzi, wobei er sowohl Außen- als auch Innenansichten der Häuser ermöglicht. Das Buch enthält außerdem Texte von verschiedenen Venezianern, die von ihrer Stadt berichten.
Ich liebe Venedig, schon als (DDR-) Kind habe ich von den Kanälen und den wunderschönen Häusern geträumt und versucht, mir vorzustellen, wie es dort zugeht, wie die Stimmung in der Stadt ist, welche Geräusche man dort hört, wie es dort riecht, was man alles entdecken kann. Und als ich Venedig dann endlich besucht habe, war ich genauso begeistert und beeindruckt, wie ich das gehofft hatte.
Für mich ist Venedig eine der schönsten Städte der Welt. Dennoch war ich bezüglich des Bildbandes etwas skeptisch: Kann man Venedig, einen der meistfotografierten Orte der Erde, fotografisch überhaupt noch so in Szene setzen, dass der Betrachter erstaunt und fasziniert ist, nicht das Gefühl hat, das alles schon x-mal gesehen zu haben? Ja, das geht. Pawlok hat das mit seinem spektakulären Bildband bewiesen.
Der Bildband ist sehr hochwertig: die Goldprägung auf dem Deckel, das riesige Format, die großen, oft doppelseitigen Fotos, das dicke Papier. Wie bei allen Bildbänden finde ich es jedoch schade, dass Teile des Fotos in der Falz des Buches verschwinden.
Nicht alle Fotografien gefallen mir, weil sie mir persönlich bisweilen zu kontrastreich sind und die Farben manchmal zu unnatürlich wirken. Es sind aber auch echte Fotografieschätze enthalten, die nicht nur neugierig auf die Stadt machen und den Betrachter zum Träumen und Schwelgen bringen, sondern die auch Lust machen, eine eigene Fototour zu unternehmen.
Werner Pawlok: Dimore Veneziane. Die Kunst, Venedig zu leben. Frederking & Thaler, 2021, 320 Seiten; 98 Euro.