Wie die Saat, so die Ernte. Commissario Brunettis zweiunddreißigster Fall von Donna Leon

„Für die Schönheit, an der sie vorbeiglitten, gab es keine Worte.“ (Seite 107)

Commissario Brunetti ist eben noch beim Bücheraussortieren, als sein Freund und Kollege Lorenzo Vianello anruft und ihm erzählt, dass der Kollege Alvise bei einer Gay Pride-Demo in Treviso verhaftet wurde.

Dann wird eine Leiche in einem Kanal gefunden. Brunetti ist vor Ort und erkennt in dem Toten den Mann, der ihm vor wenigen Tagen das Tor eines Palazzos geöffnet hat. Die Leiche weist mehrere Stichverletzungen auf, der Mann, der aus Sri Lanka stammte, ist aber letztendlich ertrunken. Brunetti macht sich auf die Suche nach Anhaltspunkten, was da passiert ist.

Wie die Saat, so die Ernte ist der 32. Fall von Commissario Brunetti. Vor mehr als 20 Jahren habe ich die ersten Krimis von Donna Leon regelmäßig gelesen, irgendwann aber damit aufgehört. Erst vor wenigen Monaten habe ich erneut zu einem Roman von Leon gegriffen – zum 30. Fall.

Den Einstieg in den Krimi mit den vielen Nebenschauplätzen fand ich recht langatmig, und ich musste mich anfangs regelrecht zum Weiterlesen zwingen. Ich konnte mich auf den ersten 100 Seiten kaum auf das Buch einlassen, vielleicht weil ich überhaupt nicht wusste, wohin der Roman führt, ob all die Geschichten relevant und wichtig sind, und weil es lange gar keinen Kriminalfall gab.

Die Leiche kommt erst nach einem Drittel des Buches ins Spiel, bis dahin tappte ich eher etwas ahnungslos durchs schöne Venedig. Sobald der eigentliche Kriminalfall beginnt, wird Wie die Saat, so die Ernte deutlich spannender und liest sich unterhaltsam. Trotzdem war ich ein wenig enttäuscht von diesem 32. Band.

Donna Leon: Wie die Saat, so die Ernte. Commissario Brunettis zweiunddreißigster Fall. Übersetzung von Werner Schmitz. Diogenes, 2023, 320 Seiten; 26 Euro.

2 Gedanken zu „Wie die Saat, so die Ernte. Commissario Brunettis zweiunddreißigster Fall von Donna Leon“

  1. Als absoluter Brunetti bzw. Donna Leon-Fan war das Buch für mich in diesem Jahr einfach Pflicht.
    Aber auch als Fan muss ich zugeben, dass es nicht der beste Fall Brunettis war.
    Na ja, bei so vielen Büchern ist halt hin und wieder die Luft etwas raus.

    Birgit

    1. Da bin ich ja irgendwie erleichtert, dass es nicht nur mir so ging. Aber stimmt schon: Bei 32 Büchern kann nicht jedes gleich gut/spannend sein… Liebe Grüße

Dazu hab ich auch was zu sagen!