„Es gibt im menschlichen Verhalten nichts, was es nicht gibt.“ (Seite 7, Zitat von Volker Dittmann, forensischer Psychiater und Rechtsmediziner)
Die Gerichtsreporterin Christine Brand erzählt in ihrem Buch sechs Geschichten von wahren Verbrechen.
Sie berichtet z.B. von einem Mann, der sich Zutritt zum Haus von Aline und ihren Eltern verschafft, die drei mit einer Pistole bedroht, Aline missbraucht und das Schmuckgeschäft der Mutter ausraubt.
Ein weiterer Fall befasst sich mit dem Fall der Leiche einer Frau, die in ihrer Badewanne gefunden wurde und die den Ermittlern Rätsel aufgibt.
Schon seit Jahrzehnten interessiere ich mich für Forensische Psychiatrie und lese sehr gerne (gute!) Geschichten über wahre Verbrechen, die nicht nur blutrünstig sind, sondern dem Leser auch Informationen über Strafrecht, Psychiatrie und Psychopathologie vermitteln. Genau solche Geschichten findet man hier.
Brand erzählt extrem spannend, ohne dass sie reißerisch schreibt, und sie berichtet minutiös, ohne dass es an irgendeiner Stelle langatmig wird. Gefallen hat mir auch, dass ihre Geschichten sehr strukturiert sind, die Autorin nicht abschweift, sich wirklich nur auf ihre sechs Fälle fokussiert.
Die ausgewählten Fälle sind sehr heterogen, aber sie sind allesamt spannend und werden packend erzählt.
Die Autorin entblättert Schicht um Schicht einer komplexen Tat und fesselt den Leser dadurch von Anfang bis Ende. Sie bietet dabei Einblicke in Beweggründe und Hintergründe des Täters, die Lebensgeschichte des Opfers, Psychiatrie und Psychopathologie. Richtig gut!
Christine Brand: Wahre Verbrechen. Die erschütterndsten Fälle einer Gerichtsreporterin. Blanvalet Verlag, 2023, 336 Seiten; 18 Euro.