„Alle Menschen sind im Laufe ihres Lebens irgendwann Ereignissen ausgesetzt, die einschneidende Konsequenzen haben. Manchmal gelingt es nicht, sich an die neuen Lebensumstände anzupassen, und persönliche Krisen werden ausgelöst.“ (Klappentext)
Astrid Habenstein befasst sich in ihren Therapie-Tools mit verschiedenen Aspekten von Anpassungsstörungen. Sie fasst u.a. Grundlagen zusammen, thematisiert Anamnese und Diagnostik, bietet Unterstützung für den Therapieeinstieg und den Therapieabschluss, stellt Assessmentinstrumente in der Praxis vor.
Im Anschluss geht Habenstein auf den Umgang mit Suizidalität ein, befasst sich eingehender mit systemischer Krisenintervention, präsentiert ein biopsychosoziales Störungsmodell bei Anpassungsstörungen.
In den letzten Kapiteln ihres Buches widmet sie sich bedürfnisoriertierter Problemlösung, Selbstregulation sowie Ressourcenaktivierung.
Anpassungsstörungen sind Diagnosen, die ich so gut wie nie vergebe – höchstens bei Einsätzen in der Notaufnahme. Anpassungsstörungen sind aber meiner Meinung nach Diagnosen, die einen bunten Blumenstrauß an Symptomen und Problemen beinhalten, so dass ich vor der Lektüre davon ausgegangen bin, dass ein Buch über Anpassungsstörungen viele Impulse für die Behandlung anderer psychischer Störungen bieten kann. Dies hat sich bewahrheitet, und ich habe z.B. Info- und Arbeitsblätter entdeckt, die sich perfekt für meine Recovery-Gruppe im Bereich der Psychosenpsychotherapie eignen.
Wie immer bei den Therapie-Tools gibt es auch in diesem Buch viele Info- und Arbeitsblätter, die die therapeutische Arbeit sehr erleichtern, da Inhalte knapp und pointiert zusammengefasst wurden, die Materialien sofort einsatzbereit sind, was viel Zeit spart.
Besonders gut haben mir die Info- und Arbeitsblätter zu Emotionen und Grundbedürfnissen gefallen.
Astrid Habenstein: Therapie-Tools Anpassungsstörungen. Beltz, 2024, 238 Seiten; 44 Euro.