„Neue Diagnosen, wie das ‚psychosis risk syndrome‘, mit dem das erhöhte Risiko von Jugendlichen diagnostiziert wird, an einer Psychose zu erkranken, oder die Diagnostizierbarkeit einer Depression bereits zwei Wochen nach dem Verlust eines geliebten Menschen erweitern – so die Kritik – die Möglichkeiten der Pharmaindustrie, nicht nur die wehrlosen Patienten in den psychiatrischen Kliniken mit Pillen vollzustopfen, sondern auch eigentlich völlig Gesunde.“
Peter Schneider beantwortet in Normal, gestört, verrückt die Fragen, worauf sich psychiatrische Diagnosen beziehen, warum sie sich über die Jahre hinweg oft so stark verändern, wie Psychotherapie, Hypothesen über Ursachen von psychischen Störungen, veränderte soziale Bedingungen etc. auf die Systematik von Diagnosen einwirken.
Schneider erzählt unter anderem von Biomarkern und klinischen Diagnosen, DSM-5 und Normalität, Mill‘scher Krankheit und Modediagnosen, Wahn und Spiritualität, Burnout und Depression, Eugen Bleuler und Schizophrenie, Lobotomie und Elektrokonvulsionstherapie, Suchterkrankungen und Rückfälle, Ödipus und Psychoanalyse, LGBT und Konversionstherapie, kosmetischer und rekonstruktiver Chirurgie, ADHS und Ritalin, komplizierter Trauer und Verbitterungsstörung, Placebos und Psychopharmaka, Deinstitutionalisierung und Autismus-Spektrum-Störung.
Normal, gestört, verrückt. Über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen von Peter Schneider weiterlesen