Schlagwort-Archive: Fatma Aydemir

Dschinns von Fatma Aydemir

„Da ist eine Leere. Die ist schon seit einer ganzen Weile da, auch als sein Vater noch lebte. Bestimmt wird Ümit sich daran gewöhnen, dass sein Vater weg ist, man gewöhnt sich schließlich an alles, aber wie lange dauert so was? Und noch wichtiger: Wann werden sich die anderen daran gewöhnen?“ (Seite 33)

Hüseyin hat sich abgerackert, 30 Jahre lang hat er gespart und auf vieles verzichtet, und nun hat er sich seinen Traum erfüllt, eine Wohnung in Istanbul gekauft. Er ist 59 Jahre alt und wartet darauf, dass Ümit, sein jüngster Sohn, mit der Schule fertig ist, damit Hüseyin endlich das kalte, herzlose Deutschland verlassen kann, in dem er seit Jahrzehnten lebt.

Hüseyin verbringt den ersten Abend in seiner Istanbuler Wohnung, ist stolz auf das, was er sich erarbeitet hat – und stirbt an einem Herzinfarkt.

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Ellbogen von Fatma Aydemir

„Plötzlich habe ich das Gefühl, dass mein ganzes Leben darauf zugesteuert ist. Auf diese eine Nacht, in der alles eine Bedeutung bekam.“

Die 17-jährige Hazal lebt im Berliner Wedding und möchte gerne so sein wie andere Mädchen in ihrem Alter, doch ihre strengen Eltern, die aus der Türkei eingewandert, noch immer nicht in Deutschland angekommen sind und sich fremd in der zweiten Heimat fühlen, ermöglichen ihr keine normale Jugend. Hazal fühlt sich eingeschränkt und in ihrer Freiheit beschnitten, sie hat Sehnsüchte und Wünsche, weiß aber, dass der Lauf ihres Lebens vorbestimmt ist, dass sie keine echte Wahl hat: „Warten auf eine bessere, reichere, eigene Zukunft, die es nicht geben wird, weil ich sie längst verpasst habe.“. Ellbogen von Fatma Aydemir weiterlesen