Josef H. Reichholf berichtet über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der einheimischen Vertreter der Rabenvögel (Kolkrabe, Aaskrähe, Saatkrähe, Dohle) und führt detailliert aus, was ein Rabenvogel ist, wer dazu gehört, was diese Gattung auszeichnet.
Im Anschluss daran erzählt er von eigenen Erfahrungen mit der Aufzucht von Raben, von Land- und Stadtkrähen sowie von der Intelligenz der Rabenvögel und von Rabenmythen.
Den Einstieg und die letzten beiden Kapitel des Buches fand ich großartig, denn diese Abschnitte sind wirklich lehrreich, gut lesbar, haben mich zum Lächeln gebracht ob Reichholfs Anekdoten. Hier spürt man als Leser sehr stark die Begeisterung des Autors für diese faszinierenden Vögel.
Der Mittelteil war meiner Meinung nach zu langatmig, zu zahlenüberfrachtet, zu wenig spannend und greifbar für ein populärwissenschaftliches Buch.
Das vorletzte Kapitel („Intelligenz der Krähenvögel“) ist unbestritten mein Lieblingskapitel des Buches, obwohl mir der Inhalt zumindest teilweise geläufig war – hier erfährt man z.B. von den „Nusskrähen“, die Walnüsse zum Aufknacken auf die Straße werfen, oder von den Krähen, die in Tokio taifun- und menschensichere Nester aus Metallkleiderbügeln bauen.
Rabenschwarze Intelligenz war mein allererstes Buch über Rabenvögel und hat mein Interesse für die Tiere geweckt.
Josef H. Reichholf: Rabenschwarze Intelligenz. Was wir von Krähen lernen können. Piper, 2011, 256 Seiten; 11 Euro.
Dieser Post ist Teil meines Rabenvögel-Monatsthemas im September 2020.