„Im Zweifel für die größere Veränderung.“
Julia Malchow geht zusammen mit ihrem 10 Monate alten Sohn Levi auf eine große Reise: von St. Petersburg mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk, nach einem Aufenthalt am Baikalsee nach Ulan Bator und gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Markus durch die Mongolei bis nach Peking.
Ich war noch nie in Russland, doch eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn steht schon lange auf meiner Reise-To-do-Liste. Nach der Lektüre von Mut für zwei ist meine Sehnsucht nach Sibirien, einer langen Zugreise und einem Transsib-Abenteuer noch deutlich größer geworden.
Mir hat die Reisebeschreibung sehr gut gefallen, und ich empfand die Autorin beim Lesen als sehr sympathisch, außergewöhnlich mutig, offen und tolerant, alles andere als waghalsig oder unvorbereitet auf ihr großes Abenteuer.
Was mich anfangs noch etwas gestört hat, waren die eher irrelevanten Infos, die Julia Malchow zu Beginn des Buches liefert, z.B. die seitenweise Beschreibung von Spielplatzanekdoten. Später hat sich dieser Detailreichtum allerdings als Segen herausgestellt, denn dadurch berichtet Julia Malchow von jeder Kleinigkeit in der Transsibirischen Eisenbahn, erzählt minuziös von ihren Erlebnissen, Gefühlen und Gedanken, beschreibt die unterwegs getroffenen Menschen lebendig und glaubwürdig.
Alles in allem hat mich das Buch hervorragend unterhalten, mich mit nach Russland, in die Mongolei und nach China genommen und mir viel Wissen über Land und Leute vermittelt.
Julia Malchow: Mut für zwei. Mit der Transsibirischen Eisenbahn in unsere neue Welt. Piper, 2017, 336 Seiten; 12 Euro.
Dieser Post ist Teil des Zugfahrt-Monatsthemas im Oktober 2019.