Motivationale Methoden. Techniken der Verhaltenstherapie von Rene Noack und Peter Beiling

„Veränderungsmotivation darf keine Voraussetzung für eine Psychotherapie sein.“ (Seite 9)

René Noack und Peter Beiling setzen sich im Grundlagen-Kapitel mit Motivationspsychologie und mit den Kernelementen der motivierenden Beziehungsgestaltung auseinander, bevor sie praktische Therapietechniken vorstellen: Motivationsanalyse, grundlegende Gesprächsführungsstrategien und -techniken (z.B. offene Fragen, reflektierendes Zuhören, Zusammenfassen), Bewusstmachen eigener Werte und Motive, Ambivalenzbearbeitung, Finden und Formulieren von Therapiezielen sowie laufende Motivierung und Motivationsprüfung.

Ich empfand den Einstieg mit der Wiederholung von Inhalten aus der Lern- und der Motivationspsychologie sehr gelungen, denn mein Psychologiestudium liegt schon eine Weile zurück. Sehr gut fand ich dabei die „Implikationen für die Psychotherapie“; ich hätte mir in meiner Studienzeit genau diese Einbettung von theoretischen Grundlagen in die psychotherapeutische Praxis gewünscht, denn so versteht man von Anfang an, wie wichtig diese Inhalte auch für die spätere psychotherapeutische Arbeit sind.

Die ausführlichen Fallbeispiele und die übersichtlichen Tabellen und Grafiken unterstützen beim Verständnis der Inhalte und helfen für die konkrete Anwendung der Techniken.

Hilfreich fand ich auch die vielen Dialoge zwischen Therapeut und Patient, die zahlreichen Beispielfragen, die Arbeitsblätter, die Übungsvorschläge, den Fragebogen zu den Lebenszielen und die Liste mit Werten. Allerdings ist mir aufgefallen, dass der Fragebogen fehlerhaft bzw. unvollständig ist, was mich etwas geärgert hat, weil er damit weniger brauchbar ist als gehofft.

Insgesamt fand ich das Buch sehr gelungen, und es hat mir bei aktuellen Fragestellungen in meiner therapeutischen Arbeit weitergeholfen.

Rene Noack und Peter Beiling: Motivationale Methoden. Techniken der Verhaltenstherapie. Beltz Verlag, 2019, 169 Seiten; 28,95 Euro.

Dazu hab ich auch was zu sagen!