Berlin im Jahre 1934: Mehr als ein Jahr nach Hitlers Machtergreifung ist Deutschland fest in der Hand der Nationalsozialisten. Kommunisten werden verfolgt, Juden drangsaliert, auf den Straßen sorgt die SA für Angst und Schrecken.
In diesen schwierigen Zeiten ermittelt Gereon Rath im Fall eines SA-Mannes, dessen Leiche unter einer Eisenbahnbrücke gefunden wurde: übel zugerichtet und unter einer unvollendeten kommunistischen Parole liegend. Schnell wird klar, dass er an einem Glasauge erstickt ist und dass ihm die Verletzungen post mortem zugefügt wurden.
Bald taucht eine zweite Leiche eines SA-Mannes auf. Wer steckt hinter den Verbrechen, und welche Rolle spielen die ehemaligen Ringvereine?
Ich habe die ersten fünf Gereon Rath-Bände gelesen, den sechsten Band Lunapark jedoch als Hörbuch gehört. Nachdem ich den fünften Band etwas schwächer als die vorherigen fand, hat mir Lunapark wieder extrem gut gefallen.
Neben der Tatsache, dass ich mittlerweile selbst in Berlin wohne und die Schauplätze des Buches deshalb etwas besser zu- und einordnen kann, hat mir die unheimliche Stimmung, die der Autor im sechsten Band heraufbeschwört, sehr gut gefallen. Hier wurde die Stimmung im nationalsozialistischen Deutschland des Jahres 1934 perfekt eingefangen, und das Hörbuch, das sehr angenehm und ansprechend von David Nathan gelesen wird, ist dadurch durchweg fesselnd und wirkt authentisch.
Ich empfand die Mischung aus dem spannenden Fall, den vielen Einblicken in das Privatleben der Protagonisten sowie die detaillierten und glaubwürdigen Beschreibungen des Lebens im Jahre 1934 als sehr gelungen und freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.
Volker Kutscher: Lunapark. Autorisierte Lesefassung. Gelesen von David Nathan. argon, 2016; 29,95 Euro.
Dieser Post ist Teil des Berlin-Themas im März 2017.