Lonely Planet. Die Welt

„Es gibt zu viel zu entdecken auf dieser Erde.“

Nach einer Einführung, die eine Hommage an unseren Planeten ist und Naturwunder (z.B. Amazonasbecken, Serengeti, Grand Canyon, Great Barrier Reef), spektakuläre Städte (z.B. Istanbul, Jerusalem, New York) und menschengemachte Wunder (z.B. Pyramiden von Gizeh, Terrakotta-Armee in Xi’an, Taj Mahal) erwähnt, bietet das Buch einen kurzen Überblick über die meistgesprochenen Sprachen, Zeitzonen etc.

In „Wie wär’s mit“ sieht man auf einen Blick, wo man die schönsten Strände der Welt finden kann, welche kulturellen Events man besuchen sollte, wo man am besten in die Geschichte eintauchen kann, wo man Abenteuer erleben und kulinarische Besonderheiten genießen kann, welche Naturwunder und welche Wunder von Menschenhand man anschauen sollte.

Im Anschluss daran werden Reiserouten beschrieben, die einem das Kennenlernen ganzer Kontinente ermöglichen, z.B. der Hippie-Trail von London nach Melbourne oder ein Roadtrip quer durch Amerika.

Auf den folgenden mehr als 900 Seiten werden schließlich alle Länder der Erde aufgeführt, bebildert und näher beschrieben. Hier finden sich Informationen zu Flagge, Hauptstadt, Bevölkerung, Fläche und Amtssprache, stimmungsvolle Beschreibungen des Landes, eine Karte, Highlights, Reisezeit, Essen und Trinken, Religion, Bevölkerungsdichte, Fortbewegungsmittel etc. Für manche Länder werden zudem Film- und Buchtipps gegeben.

Ich reise gern, interessiere mich für fast alle Länder der Erde, für Geografie und Geologie, Kultur und Architektur. Der Lonely Planet. Die Welt ist damit ein perfektes Buch für mich, denn hier kann man stundenlang stöbern, lesen, Bilder anschauen, staunen und viel Neues lernen.

Die Texte im Buch sind oft sehr stimmungsvoll, bieten knappe, aber einzigartige und spannende Einblicke in Land und Leute, erzählen kleine Geschichten, unterhalten und sind zudem sehr aktuell. Die Fotos vermitteln einen schönen Eindruck vom Land und seinen Bewohnern, machen Lust auf Reisen und Fotografieren. Ganz besonders toll fand ich die anschaulichen Grafiken, z.B. „Gäbe es nur 100 Kenianer, wären 42 zwischen 0 und 14 Jahre alt etc.“ oder der prozentuale Anteil von Muslimen, Katholiken, Agnostikern im Land oder die Darstellung der Bevölkerungsdichte.

Wer meint, dass hier aufgrund der Kürze nur oberflächliches Wissen vermittelt wird, liegt falsch. Ich habe oft gestaunt, wie viele Informationen, wie viel Stimmung und wie viele Details man hier finden kann, ohne dass die Informationen so stark komprimiert wurden, dass das Buch fast unlesbar und nur noch eine gedrängte Liste von Highlights ist. Wer schon immer wissen wollte, was der Lieblingsnachtisch in der Forschungsstation in Antarktika ist, der ist hier genau richtig und wird auf jeder Seite noch mehr spannende Eindrücke vermittelt bekommen und viel Neues lernen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie lange die Recherche für dieses wunderbare Buch gedauert hat und wie spannend und überwältigend diese gewesen sein muss.

Das einzige Problem, das ich mit dem Buch bisher hatte, ist ein Schlafproblem, denn die kurzen Kapitel animieren stets zum Weiterlesen, und sobald man ein Land beendet hat, lockt auf der gegenüberliegenden Seite schon das nächste, das man sich nur kurz anschauen möchte, das man dann schnell fertig lesen muss, während auf der nächsten Seite schon ein weiteres spannendes Land lauert usw.

Lonely Planet. Die Welt ist genau das richtige Buch für neugierige Weltenbummler und solche, die es werden wollen.

Lonely Planet. Die Welt. Ein Reiseführer für alle Länder dieser Erde. Lonely Planet Deutschland, 2017, 992 Seiten; 29,99 Euro.

Dieser Post ist Teil des Weltreise-Themas im August 2018.

Dazu hab ich auch was zu sagen!