„[…] der puritanischen Tradition verbunden, wonach man die Gunst des Herrn dadurch erwirkt, dass man seinen Nachkommen ein größeres Erbe hinterlässt, als das, was man selbst angetreten hat.“ (Track 14)
Als der 18-jährige Emmett im Sommer 1954 aus dem Gefängnis entlassen wird, plant er, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Billy Nebraska zu verlassen und nach Kalifornien zu ziehen. Dort vermuten die beiden ihre Mutter, die sie vor vielen Jahren verlassen hat, und dort wollen sie sich ein neues Leben aufbauen, Häuser kaufen, instandsetzen und wieder verkaufen.
Da tauchen zwei Freunde aus dem Gefängnis auf, so dass die Reise einen ungeplanten Verlauf nimmt.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich in die Geschichte eingehört habe, dann war ich aber begeistert und gefesselt, hab gebannt weiter gehört und war gespannt auf den weiteren Verlauf des Romans.
Lincoln Highway wird lebendig erzählt, ist atmosphärisch und wurde zudem von Uve Teschner, Julian Greis und Lisa Hrdina sehr gelungen eingelesen.
Leider konnte Amor Towles meiner Meinung nach die Spannung nicht über den gesamten Roman hinweg halten. Der Spannungsbogen flacht immer wieder ab, stellenweise musste ich mich etwas zum Weiterhören zwingen, obwohl mir die Figuren ans Herz gewachsen sind und die Stimmung im Roman so überzeugend eingefangen wurde.
Insgesamt habe ich den Roman durchaus gerne gehört, aber für meinen Geschmack hätte die Geschichte auch etwas gekürzt werden können.
Amor Towles: Lincoln Highway. Übersetzung von Susanne Höbel. Gelesen von Uve Teschner, Julian Greis und Lisa Hrdina. Hörbuch Hamburg, 2022; 35,95 Euro.