„All passengers who are NOT flying to antarctica please go ahead.“
Die Autorin – eine Geophysikerin – bekommt die Möglichkeit, für 15 Monate in der Antarktis zu leben und dort in der Forschungsstation Neumayer zu arbeiten. Sie nimmt die Herausforderung an und berichtet in Kalte Füße inklusive von ihren Erfahrungen auf dem südlichsten Kontinent der Erde.
Ich habe mich schon intensiver mit der Antarktis beschäftigt und finde, dass die Lektüre von Kalte Füße inklusive anfangs sehr große Lust auf einen eigenen Aufenthalt in einer antarktischen Forschungsstation macht.
Das Buch liest sich flüssig und unterhaltsam, die Bilder sind zwar nur klein, aber insgesamt gelungen und veranschaulichen die Erlebnisse der Autorin sehr gut. Sehr schön fand ich die Karte der Antarktis, so dass man sich als Leser gut orientieren konnte, wo sich die Forschungsstation im Verhältnis zu anderen antarktischen Landmarks befindet.
Im Verlauf fand ich jedoch, dass die Autorin das Abenteuer Antarktis nicht so spannend und anschaulich erzählt, dass sie mich mit ihren Schilderungen mitreißen, mich wirklich fesseln und mich mit ihren Erlebnissen faszinieren konnte. Hier hätte ich mir mehr Emotionalität oder mehr spürbare Begeisterung von der Autorin gewünscht – auf mich wirkte der Bericht bisweilen etwas blutleer und etwas fade, was angesichts der Schönheit der Antarktis und des eigentlich so spannend klingenden Forschungsaufenthalts schade ist und unnötig scheint.
Nora Graser: Kalte Füße inklusive. Mein Jahr in der Antarktis. Knaur, 2008, 256 Seiten; vergriffen (antiquarisch erhältlich).
Dieser Post ist Teil meines Monatsthemas „Arktis und Antarktis“ im Januar 2021.