„Die besten Gedanken kommen einem ja meist, wenn man überhaupt nicht an das Problem denkt, das man lösen möchte.“ (Seite 320)
Beim Joggen im Hardtwald findet Alexander Gerlach zuerst eine Sandale und kurz darauf eine Frauenleiche. Während er zum Auto läuft, um Hilfe anzufordern, passt ein Unbekannter, der zufällig vor Ort war, am Fundort der Leiche auf. Doch als Gerlach wieder zurückkommt, ist die Frauenleiche weg und der Unbekannte liegt bewusstlos am Boden.
Gerlach beginnt mit der Ermittlung, obwohl er seit Wochen wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung krankgeschrieben ist. Gerlach ist froh über den Tapetenwechsel, denn ihm fällt langsam die Decke auf den Kopf, zumal seine Töchter auf Reisen sind und er selbst sehr einsam ist.
Vor fast genau 27 Jahren bin ich nach Heidelberg gezogen, und vor allem im Herbst befällt mich jedes Jahr eine große Heidelberg-Sehnsucht und eine leichte Wehmut. Und jeden Herbst freue ich mich auf und über ein neues Buch von Wolfgang Burger.
Wie von Burger gewohnt, weist auch Im kalten Licht des Morgens, der 20. Band der Alexander-Gerlach-Reihe, viel Lokalkolorit auf, und ich bin zusammen mit Gerlach durch die mir so geläufige Region gestreift, habe mir bekannte Orte besucht, habe mich dabei an eigene Erlebnisse erinnert.
Letztendlich wurde ich hier gut unterhalten, obwohl Burger hier manchmal ganz schön dick aufträgt. Auch die Islamo-/Xenophobie vieler Figuren hat mich gestört.
Der 20. Band endet mit einem Cliffhanger, der mehr als neugierig auf den 21. Band macht. Es bleibt spannend!
Wolfgang Burger: Im kalten Licht des Morgens. Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander-Gerlach-Reihe 20). Piper, 2024, 368 Seiten; 17 Seiten.